In Graz sind am Samstag zwei Mädchen an der Ausreise gehindert worden. Wie verschiedene österreichische Zeitungen berichten, seien die beiden Mädchen aus Wien im Begriff gewesen, Österreich auf dem Flugweg zu verlassen, um sich einer islamistischen Organisation im Nahen Osten anzuschliessen.
Die beiden Mädchen hatten am Samstag in Graz bei einer Freundin Halt gemacht. Nach Darstellung der Kronenzeitung wunderte sich die Mutter der Freundin über die Menge an Gepäck, die die beiden Mädchen auf sich trugen und meldete sich bei der Polizei. Diese griff die beiden als vermisst gemeldeten Mädchen in der Grazer Wohnung auf.
Innenministeriumssprecher Alexander Marakovits sagte am Mittwoch gegenüber vienna.at, dass die Ermittlungen gegen allfällige Hintermänner und Kontaktpersonen der beiden Teenager im Gange seien.
Den beiden Mädchen drohe keine Strafe, so Markovits. «Für uns sind das Opfer, die in den falschen Freundeskreis geraten sind», so der Innenministeriumssprecher. Das ältere der beiden Mädchen stammt laut Markovits aus einer muslimischen Familie, die jüngere sei vor kurzem zum Islam konvertiert.
Auf ihren Entscheid angesprochen, sagten die Mädchen, es gefalle ihnen in Österreich nicht.
Wie die «Kleine Zeitung» schreibt , hat die österreichische Polizei in den letzten Wochen verschiedentlich junge Muslime an der Ausreise nach Syrien gehindert.
Bereits im April machten in Österreich zwei Mädchen Schlagzeilen, die sich angeblich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen hatten. Mittlerweile sollen sich die Beiden mit islamistischen Gotteskriegern verheiratet haben, wie die
«Daily Mail» vermeldet. (wst)