Pegida-Anhänger wollen in Dresden zur Oberbürgermeisterwahl am 7. Juni antreten. Das gab Gründer Lutz Bachmann bei einer Kundgebung der «Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes» bekannt. Bachmann sprach von drei möglichen Kandidaten. Pegida werde zeitnah einen Bewerber vorstellen.
Dass Bachmann selbst bei der Abstimmung als Kandidat antreten will, gilt dem Vernehmen nach als unwahrscheinlich. Der 42-Jährige ist vorbestraft. Nach ausländerfeindlichen Äusserungen war er als Pegida-Vereinschef zurückgetreten, die Bewegung hatte sich Ende Januar gespalten.
Doch in der vergangenen Woche kehrte Bachmann als Cheforganisator der wöchentlichen Kundgebungen zurück. Er erklärte, er glaube, dass die Ermittlungen gegen ihn ins Leere laufen werden: «Ich habe Wörter benutzt, die jeder mal benutzt am Stammtisch.»
Die jetzige Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) tritt aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder an, sie legt Ende Februar ihr Amt nieder. Für die Christdemokraten kandidiert der amtierende sächsische Innenminister Markus Ulbig. Er hatte sich mit Vertretern der damaligen Pegida-Führung im Januar getroffen und war dafür kritisiert worden.
Am Wochenende hatten Pegida und Legida zehn sogenannte gemeinsame Thesen veröffentlicht, sie sollen nach eigenen Angaben die «Sorgen und Nöte» der Menschen zum Ausdruck bringen. Sie sollten an öffentliche Gebäude in Dresden, Leipzig und Chemnitz angeschlagen werden. Bachmann ließ bereits ein Video veröffentlichen, in dem zu sehen ist, wie er das Papier an die Tür der Dresdner Kreuzkirche heftet. Gefordert wird unter anderem eine sofortige Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. (kad/isa/heb/dpa)