Zigarettenkonsum ist im Laufe der Jahrzehnte immer gefährlicher geworden. Raucher hätten heute ein höheres Lungenkrebsrisiko als vor 50 Jahren, obwohl sie weniger Zigaretten rauchten, heisst es im neuesten Bericht des obersten Amtsarztes der Vereinigten Staaten. Mögliche Gründe dafür seien die veränderte Herstellungsweise und chemische Zusammensetzung der Glimmstängel. Rauchern droht demnach auch Sehverlust, Diabetes, Impotenz sowie mehr als ein Dutzend Formen von Krebs.
Seit 1964 erstmals der Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Lungenkrebs nachgewiesen worden sei, werde die ohnehin umfängliche Liste der Gesundheitsschäden immer länger, erklärte der oberste Amtsarzt Boris Lushniak.
So könne Rauchen zum Beispiel auch Tuberkulose, rheumatoide Arthritis, Gesichtsentstellungen bei Babys und Schwangerschaften ausserhalb der Gebärmutter verursachen. Wer nicht selbst rauche, dem Qualm aber indirekt ausgesetzt sei, habe immer noch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Allein in den USA starben demnach mehr als 20 Millionen Menschen durch Passivrauchen.
Während vor 50 Jahren noch 42 Prozent der US-Bevölkerung rauchten, sind es dem Bericht zufolge inzwischen nur noch 18 Prozent. Jedes Jahr stirbt demnach aber noch immer eine halbe Million Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums - mehr als durch jede andere nicht-vererbbare Krankheitsform. Den USA entstehe durch das Rauchen nicht nur ein volkswirtschaftlicher Schaden von umgerechnet 213 Milliarden Euro im Jahr, mahnte Lushniak. Sollte der Zigarattenkonsum nicht weiter zurückgehen, werde künftig jedes 13. lebend geborene Kind an einer Krankheit sterben, die durch Rauchen ausgelöst worden sei. (sda)