Im indischen Bundesstaat Assam sind bei mehrtägigen Angriffen von Rebellen des Bodo-Stammes auf muslimische Migranten mindestens 32 Menschen getötet worden. Auch Frauen und Kinder waren getötet worden.
In dem Dorf Narayanguri rund 200 Kilometer westlich von Assams Hauptstadt Guwahati seien neun weitere Leichen entdeckt worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Bereits am Donnerstag und Freitag waren bei Überfällen auf Dörfer im selben Bezirk zahlreiche Menschen getötet worden; einige von ihnen wurden im Schlaf erschossen.
Wegen der Angriffe flohen rund 5000 Menschen aus ihren Häusern, während die Sicherheitskräfte ein grossangelegte Suchaktion nach den verantwortlichen Rebellenkämpfern starteten. Die Polizei verhängte bis auf weiteres eine Ausgangssperre in den betroffenen Gebieten und erteilte den Sicherheitskräften das Recht, gegen die Guerilla-Kämpfer scharfe Munition einzusetzen.
Die Polizei machte die verbotene Rebellengruppe National Democratic Front of Bodoland (NDFB) für die Gewalt verantwortlich, die in der Region seit Jahrzehnten für einen getrennten Heimatstaat kämpft. Bereits im Januar hatte es in der Gegend bei Angriffen 17 Tote gegeben.
Vor zwei Jahren waren bei Zusammenstössen zwischen ethnischen Gruppen sogar 100 Menschen getötet worden, 400'000 Menschen flohen damals aus ihren Häusern. Der jüngste Vorfall ereignet sich inmitten der indischen Parlamentswahl. Die mehrwöchige Abstimmung läuft noch bis zum 12. Mai. (sda/afp)