International

Haiti: 51 Todesopfer nach Überschwemmungen, 4 weitere bei Erdbeben

Haiti: 51 Todesopfer nach Überschwemmungen, 4 weitere bei Erdbeben

06.06.2023, 19:29
Mehr «International»

Bei Überschwemmungen in Haiti ist die Zahl der Gestorbenen auf mindestens 51 gestiegen. Es wurden zudem 18 Vermisste und 140 Verletzte registriert, wie aus einer neuen Bilanz der haitianischen Zivilschutzbehörde vom Dienstag hervorging. Demnach wurden infolge des schweren Regens am Freitag und Samstag 31 591 Häuser überflutet. Mehrere Teile des Landes, besonders auch die Region um die Hauptstadt Port-au-Prince, waren von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen.

Residents wade through a flooded street after a heavy rain in Port-au-Prince, Haiti, Saturday, June 3, 2023. (AP Photo/Odelyn Joseph)
Drei Männer bahnen sich den Weg durch die überfluteten Strassen. Bild: keystone

Haiti, das sich die Karibikinsel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik teilt, ist wegen seiner Lage und Topographie für Naturkatastrophen und die Folgen des Klimawandels besonders anfällig. Die Abholzung, vor allem zur Kohleherstellung, erhöht zudem das Risiko von Erdrutschen. Das Land erlebt auch immer wieder schwere Erdbeben - im Jahr 2010 kamen bei einem Erdstoss der Stärke 7.0 mehr als 200 000 Menschen ums Leben.

Am Dienstagmorgen (Ortszeit) gab es erneut ein Beben. Nach örtlichen Medienberichten lag die Stärke bei 5,5, die US-Geologiebehörde USGS gab sie mit 4.9 an. Dem Zivilschutz zufolge stürzten in der südwestlichen Stadt Jérémie mindestens zwei Häuser ein. Es gab demnach vier Todesopfer und 36 Verletzte.

epa10676340 Residents pull the body of a victim from under rubble after a magnitude 4.9 earthquake in Jeremie, Haiti, 06 June 2023. At least three people died and several were injured in the quake. Th ...
Helfer ziehen Verletzte aus den Trümmern. Bild: keystone

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents - was auch eine Folge langjähriger Reparationszahlungen an die frühere Kolonialmacht Frankreich ist. Fehlende Ressourcen sowie politisches Chaos und Korruption erschweren den Katastrophenschutz, die Versorgung der Opfer und den Wiederaufbau. Fast die Hälfte der elf Millionen Einwohner leiden nach UN-Angaben unter akutem Hunger. Hinzu kommen derzeit dramatische Bandengewalt und ein Cholera-Ausbruch.

Die Hurrikansaison hat in der Region gerade begonnen - sie dauert von Juni bis November. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Aufgrund des Klimawandels erhöht sich zwar nicht deren Anzahl, wohl aber die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Dunkelflaute: Norwegen und Schweden sind wütend wegen deutschem Ökostrom
Die Windflaute lässt die deutschen Strompreise steigen. Das betrifft nicht nur deutsche Unternehmen – auch europäische Partner sind sauer.

In der Nordsee flaut der Wind ab, Wolkendecken über Deutschland mindern die Produktion von Solarstrom. Die sogenannte Dunkelflaute bedeutet einen Anstieg des Preises an den Strombörsen. Am Donnerstag stieg der Preis kurzzeitig auf 936 Euro/Mwh, so hoch ist er seit Juni nicht mehr gewesen. In Deutschland sind viele Unternehmen von den hohen Kosten betroffen, vor allem wenn sie wie in der Stahlindustrie kurzfristig Strom einkaufen müssen.

Zur Story