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AfD-Führung will «geordnete Auflösung der EU»

AfD-Führung will «geordnete Auflösung der EU»

Die AfD ist ursprünglich als Partei gegen die Europäische Union angetreten. Nun wollen sie die EU offenbar tatsächlich auflösen.
19.06.2023, 12:16
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16.07.2022, Baden-W
Alice Weidel.Bild: keystone
Ein Artikel von
t-online

Die AfD will ihre Position zur Europäischen Union (EU) weiter verschärfen. Dies berichtet die «Welt» unter Berufung auf den Leitantrag der Bundesprogrammkommission für das Europawahlprogramm, der beim AfD-Parteitag Ende Juli in Magdeburg verabschiedet werden soll. Demnach strebt die AfD «die geordnete Auflösung der EU» an. Sie will stattdessen «eine neue europäische Wirtschafts- und Interessengemeinschaft gründen, einen Bund europäischer Nationen.»

«Unsere Geduld mit der EU ist erschöpft», heisst es laut «Welt» in dem Antrag weiter. Die EU sei «nicht im Sinne der AfD reformierbar». Der Bundesprogrammkommission gehören die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla, Vertreter der Bundestagsfraktion, Europagruppe und aller Landesverbände sowie die Vorsitzenden der Fachausschüsse an.

«Die EU und die sie tragenden globalistisch eingestellten Eliten» hätten sich von der «Ursprungsidee der Gründerväter einer europäischen Gemeinschaft» vor vielen Jahren verabschiedet, zitierte die «Welt» weiter aus dem Antrag. Die EU habe sich «zu einem undemokratischen Konstrukt entwickelt», das immer mehr Gewalt an sich ziehe und von einer «intransparenten, nicht kontrollierten Bürokratie regiert» werde.

Die Entscheidung über eine «neue Form des Zusammenlebens der Völker in Europa» dürfe in Deutschland nach Vorstellung der AfD nur durch eine Volksabstimmung entschieden werden. Weiterhin will die Partei das EU-Parlament abschaffen. Die AfD-Bundesprogrammkommission plädiert im aktuellen Leitantrag weiterhin für eine Volksabstimmung über den Verbleib Deutschlands in der EU.

Die nächste Europawahl findet vom 6. bis 9. Juni 2024 statt. Bei der letzten EU-Wahl war die AfD in Deutschland auf elf Prozent der Stimmen gekommen und damit nach CDU, Grünen und SPD die viertstärkste Kraft. Derzeit hat die AfD neun Abgeordnete im EU-Parlament.

(tonline,afp)

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116 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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habt's nen burger
19.06.2023 12:33registriert Juni 2021
geordnete Auflösung ist gut - aber für die AFD anzuwenden!
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Liebu
19.06.2023 12:46registriert Oktober 2020
Die EU sei «nicht im Sinne der AfD reformierbar».

Gott sei Dank ist das so. Ich empfehle der AfD selber sich zu reformieren, dass sie wenigstens ein bisschen Europatauglich erscheinen.
Ich jedenfalls möchte in keinem Land leben, das im Sinne der AfD geführt wird.
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Heinzbond
19.06.2023 12:40registriert Dezember 2018
Ein neues zusammenleben der Völker Europas... Hmm das klingt also ob ich das schon mal gehört habe... Irgendwo in der Geschichte....
Ja die EU braucht Reformen, aber eine von Putin bezahlte Krawall Partei mit straftätern und steuerflüchtlingen in Ämtern braucht mir und der EU nicht vorschreiben was sie gerne hätten...
Wenn es nach rechstaussen fensterplatz geht, dann würde man ja liebend gerne alles von Lissabon bis Kiev an Putin verscherbeln.... Für mich erfüllt das den tatbestand von Verrat und Tätigkeiten/Agitation für einen fremden geheimdiemst....
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