Trotz aller Bemühungen zur Eindämmung der Ebola-Epidemie im Kongo sind mittlerweile mehr als 3000 Menschen erkrankt. Bislang gebe es 3004 gemeldete Krankheitsfälle und 2006 Tote, wie kongolesische Behörden am Freitag mitteilten.
Die Zahlen beziehen sich auf Angaben bis vergangenen Mittwoch. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief zu verstärkten Anstrengungen auf, eine der aktuell grössten und schwierigsten humanitären Krisen zu bewältigen.
Es sei dringend nötig, das dortige Gesundheitssystem zu stärken und es mit den nötigen Mitteln auszustatten, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er werde zusammen mit Uno-Generalsekretär António Guterres an diesem Wochenende das Land besuchen.
Die Epidemie wütet seit rund einem Jahr vor allem in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri im Osten des Landes. In der Zwischenzeit wurden laut WHO rund 200'000 Menschen gegen das Virus geimpft. Nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit über 11'000 Toten ist dies der bislang schlimmste Ausbruch. Er ist besonders schwer in den Griff zu bekommen, da in der Region etliche Milizen aktiv sind.
Das Nachbarland Uganda bestätigte am Freitag den vierten Ebola-Fall. Das Virus sei bei einer Neunjährigen nachgewiesen worden, die aus dem Kongo eingereist war.
Die Lage im Kongo ist verheerend. Unter den 80 Millionen Einwohnern hätten vier Millionen Menschen wegen der Gewalt ihr Zuhause verlassen, so die WHO. Für 13 Millionen Menschen sei die Versorgung mit Lebensmitteln nicht gesichert. In diesem Jahr grassierten neben Ebola auch die Cholera (15'000 Fälle) und die Masern (161'000 Fälle). Ausserdem sterben laut WHO jedes Jahr 48'000 Menschen an Malaria. (aeg/sda/dpa)