In der Demokratischen Republik Kongo hat die Rebellengruppe M23 eigenen Angaben zufolge die östliche Stadt Kitshanga eingenommen.
Am Wochenende hatten zunächst schwere Auseinandersetzungen zwischen Kämpfern der M23 und Mitgliedern einer von der kongolesischen Armee unterstützten Selbstverteidigungsgruppe stattgefunden, sagte M23-Sprecher Willy Ngoma der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Demnach gewannen die Rebellen die Oberhand und damit die Kontrolle über die in der instabilen Provinz Nord-Kivu liegenden Stadt.
Es handelt sich um das zweite Mal, dass die Rebellen die Stadt mit etwa 60 000 Einwohnern einnehmen. Bereits Ende Januar war Kitshanga für kurze Zeit unter Kontrolle der Miliz. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) greifen die M23-Rebellen seit etwa einem Monat wieder verstärkt Zivilisten und die kongolesische Armee in Nord-Kivu an.
Im März hatte die kongolesische Regierung mit der 2012 gegründeten Gruppe einen Waffenstillstand vereinbart. Der neue Konflikt habe laut HRW zu einem steilen Anstieg von Binnenvertriebenen sowie Fällen sexualisierter Gewalt geführt. Die Menschenrechtler hatten der Rebellengruppe bereits in der Vergangenheit Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Der stellvertretende Ministerpräsident, Jean-Pierre Bemba, unterstellte der Regierung Ruandas vor wenigen Tagen, die M23 zu unterstützen. Auch mehreren UN-Berichten zufolge soll das Nachbarland den Rebellen finanziell und militärisch aushelfen. Ruanda bestreitet dies.
Der Osten des Kongos gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Im ganzen Land sollen etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein. Vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze. Auch islamistische Gruppen wie die ADF (Allied Democratic Forces), die als ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gilt, üben in der Region Gewalt aus.
(yam/sda/dpa)