Mit dem Verbot für ausländische Models und Synchronsprecher in der Werbung möchte Nigeria «lokale Talente fördern». Zusätzlich wollen sie die Werbeindustrie stärken, schreibt die nigerianische Werbeaufsichtsbehörde.
Ban on the use of Foreign Models and Voice-Over Artists on the Nigerian Advertising Medium/Media pic.twitter.com/5pICTqOUt1
— Fed Min of Info & Cu (@FMICNigeria) August 23, 2022
Das Verbot betrifft «jede Werbung, die auf den nigerianischen Werbemarkt abzielt oder dort ausgestrahlt wird». Zwar dürften momentan laufende Kampagnen bis zum Ende ihrer Laufzeit ausgestrahlt werden, auch nach dem 1. Oktober. Aber neue Anträge für Ausstrahlungen mit ausländischen Models würden nicht genehmigt.
Steven Babaeko, Präsident der Werbeagenturen Nigerias, meint gegenüber «The Times», dass das Gesetz «einem neuen Gefühl des Stolzes» entspreche. So habe es schon immer Kritik gegeben von Leuten, die sagten: «Wir sind etwa 200 Millionen Menschen. Wollt ihr mir sagen, dass ihr für diesen Werbespot keine einheimischen Models finden konntet?».
Bisher gab es in Nigeria eine Gebühr von 240 Dollar, welches die Unternehmen für jedes ausländische Modell bezahlen mussten, das in einem Werbespot zu sehen war. Dies habe das Erscheinungsbild für Werbung im Land verändert, schreibt die «Times» weiter. Für Unternehmen wurde es finanziell nicht mehr lukrativ, ausländische Models zu finden. So setzten sie vermehrt auf Menschen aus Nigeria.
Die Reaktionen auf dieses Gesetz sind unterschiedlich. Ein nigerianischer Synchronsprecher empfindet das Gesetz als «gefährlich, ein Schritt, der uns schaden wird», wie er auf Twitter schreibt:
This is dangerous, retaliatory step would hurt us. https://t.co/XBxlBuZDEz
— 🎙️jαmαldeenVoice (@Jamaldeenvoice) August 24, 2022
Tweets, in denen die Entscheidung befürwortet und unterstützt wird, rufen zwar positive Reaktionen hervor, aber auch solche, die das Gesetz als «schlechten Entschluss» und als «Unternehmenspolizei» bezeichnen.
It’s not a good development by any means, it’s backward and called free enterprise policing. Not so far from racism. Such law can’t be found in any evolved society.
— Dr Yinka Akintunde (@yinkakintunde) August 23, 2022
Brands owners should know what’s best for their products and not arm twisted.
Gewisse User auf Twitter sehen das Gesetz als rassistisch und als Diskriminierung gegenüber weissen Menschen. Dieser Kritik kann man entgegenhalten, dass alle ausländische Personen nicht mehr engagiert werden dürfen – egal, welche Hautfarbe sie haben.
You love to mislead and play the race card to stir up your white followers. It reads,”Nigeria’s advertising regulator has announced a ban on using foreign talent in television advertisements.”
— AngieR 🖤💛♊️ (@KizzyMae1969) August 29, 2022
I don’t see where whites are banned but all non-Nigerians.
(lab)
Gerade Haare gehören zu einem anderen Typ Mensch!
ist, ob diese Form der Werbung mit Models der Nigerianischen Kultur entspricht oder ob es sich hier um die Aneignung der westlichen Kultur handelt.