Nach dem Grossbrand in Südafrikas Parlamentsgebäude am Neujahrswochenende werden enorme Kosten für einen Wiederaufbau des historischen Gebäudes in Kapstadt erwartet. Am Montagnachmittag bekämpften nach Behördenangaben noch ein Dutzend Feuerwehrleute vereinzelte Brandnester.
«Wir werden mehrere hundert Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Rands für den Wiederaufbau benötigen», sagte Kapstadts Sicherheitsbeauftragter Jean-Pierre Smith am Montag dem Nachrichtensender eNCA. Dies entspräche mehreren hundert Millionen Euro.
Die Parlamentsbibliothek mit wertvollen Büchern konnte wegen der feuersicheren Mauern dort vor den Flammen gerettet werden. Zudem konnten elektronisch gespeicherte Daten gesichert werden.
Smith sprach von schweren Mängeln, die auf mangelhafte Wartung zurückzuführen sein könnten. So habe sich das Elektrizitätssystem nicht automatisch ausgeschaltet und die Belüftungsanlagen weiter laufen lassen. Auch sei der automatische Feueralarm erst mit grosser Verspätung ausgelöst worden.
In der Touristenmetropole Kapstadt hatten mehr als 70 Feuerwehrleute am Wochenende stundenlang versucht, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Flammen haben unter anderem auch den Plenarsaal der Nationalversammlung sowie zahlreiche Büros zerstört. Das Feuer war zunächst an der Rückseite des Gebäudekomplexes ausgebrochen, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt, wie die zuständige Ministerin Patricia de Lille erklärte. (yam/sda/dpa)