International
Afrika

Gabun: Neuer Militärmachthaber verspricht Demokratie

Militärputsch in Gabun/Gabon, 30.08.23
Bekanntgabe der Übernahme am 30. August 2023.Bild: twitter

Gabuns neuer Militärmachthaber verspricht Demokratie

02.09.2023, 11:5502.09.2023, 15:21
Mehr «International»

Nach dem Putsch in Gabun hat der neue Militärmachthaber versprochen, das Land zu mehr Demokratie zu führen. Die Suspendierung aller staatlichen Institutionen sei eine vorübergehende Massnahme, sagte Brice Oligui Nguema in der Nacht zum Samstag im Staatsfernsehen. «Es geht darum, sie neu zu organisieren, um sie demokratischer zu machen», so Nguema. Konkrete Schritte dafür oder einen Zeitplan für Neuwahlen verkündete Nguema jedoch nicht.

Am Mittwoch hatte das Militär in dem zentralafrikanischen Staat die Macht übernommen. Nguema, der Chef der Präsidentengarde, wurde daraufhin als neuer Machthaber ernannt. Kurz zuvor war Präsident Ali-Ben Bongo offiziellen Ergebnissen zufolge für eine dritte Amtszeit gewählt worden. Vor dem Putsch waren erhebliche Zweifel daran geäussert worden, ob die Abstimmung frei und fair ablief. Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen. Die rund 2,3 Millionen Einwohner Gabuns leben trotz des Öl-Reichtums des Landes grösstenteils in Armut.

Die Afrikanische Union (AU) hat aufgrund des Staatsstreichs die Mitgliedschaft Gabuns suspendiert und die Machtübernahme des Militärs verurteilt. Die AU hatte erst vor wenigen Wochen auch die Mitgliedschaft des Niger ausgesetzt, nachdem das Militär dort Ende Juli die Macht übernommen hatte. Auch Burkina Faso, Mali, Guinea und der Sudan sind seit Putschen in diesen Ländern suspendiert.

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Mutmasslicher China-Spion wollte zum deutschen Auslands-Nachrichtendienst

Der wegen mutmasslicher Spionage für China verhaftete Mitarbeiter des deutschen AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah hat vor einigen Jahren versucht, für den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) zu arbeiten.

Zur Story