International
Afrika

Ermittlung gegen Sekte in Kenia – zahlreiche Leichen in Wald gefunden

Ermittlung gegen Sekte in Kenia – zahlreiche Leichen in Wald gefunden

In Kenia hat die Polizei offenbar 21 Tote in einem Wald ausgegraben. Offenbar hatte ein Sektenführer sie dazu gebracht, nichts mehr zu essen.
23.04.2023, 05:2223.04.2023, 05:22
Ein Artikel von
t-online

Im Rahmen von Ermittlungen gegen einen Sektenführer in Kenia sind seit Freitag 21 Leichen in einem Wald ausgegraben worden. Die Toten seien im Shakahola-Wald im Osten des Landes gefunden worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Polizeikreisen. Dies sei aber erst der Anfang der Suche, es sei mit noch «mehr Leichen» zu rechnen.

Police Kenya
Die kenianische Polizei hat in einem Wald 21 Leichen entdeckt. (Symbolbild)Bild: imago

Unter den bislang entdeckten Toten waren nach Angaben einer Quelle in der Polizei mindestens drei Kinder. Vergangene Wochen waren bereits die sterblichen Überreste von vier Anhängern der sogenannten Internationalen Kirche der guten Botschaft gefunden worden.

Deren Anführer Makenzie Nthenge hatte die Sektenmitglieder aufgerufen, sich zu Tode zu hungern, um «Jesus zu treffen». Elf Sektenanhänger – sieben Männer und vier Frauen im Alter zwischen 17 und 49 Jahren – wurden vergangene Woche nach einem Rettungseinsatz im Shakahola-Wald ins Krankenhaus eingeliefert.

In einem Polizeibericht, den AFP einsehen konnte, hiess es, Nthenge habe die Sektenmitglieder einer «Gehirnwäsche» unterzogen, so dass sie sich zu Tode gehungert hätten. Der Sekten-Chef stellte sich am 15. April der Polizei und wurde in Gewahrsam genommen. Von einer Polizei-Quelle hiess es, der Beschuldigte sei in einen Hungerstreik getreten. Er «betet und fastet», hiess es weiter.

Örtlichen Medien zufolge wurden auch sechs Anhänger von Nthenge festgenommen. Der Sektenführer war den Berichten zufolge vergangenen Monat schon einmal festgenommen worden, nachdem zwei Kinder in der Obhut ihrer Eltern verhungert waren. Er sei aber gegen eine Kaution von 100'000 kenianischen Schilling (rund 670 Euro) wieder auf freien Fuss gekommen.

Weitere interessante Artikel:

(t-online/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gitarrenmensch
23.04.2023 08:16registriert Mai 2021
Jim Jones, Sonnentempler und Co. lassen grüssen.
Traurig, dass es immer wieder Menschen gibt, die auf solche Typen wie Jones, Di Mambro, Koresh etc. hereinfallen.
321
Melden
Zum Kommentar
2
Venezolanerin Machado widmet Friedensnobelpreis Trump
Die mit dem Friedensnobelpreis geehrte venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado hat die Auszeichnung «dem leidenden Volk Venezuelas» sowie US-Präsident Donald Trump gewidmet. «Diese Anerkennung des Kampfes aller Venezolaner ist ein Ansporn, unsere Aufgabe zu Ende zu bringen: die Freiheit zu erringen», teilte Machado auf X mit.
Zur Story