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Trotz Ultimatum: Französischer Botschafter bleibt im Niger

Trotz Ultimatum: Französischer Botschafter bleibt im Niger

28.08.2023, 15:1028.08.2023, 15:10
NIAMEY, NIGER - AUGUST 27: Supporters of the military administration in Niger storm French military air base as they demand French soldiers to leave the country in Niamey, Niger on August 27, 2023. On ...
Demonstranten vor einem französischen Militärstützpunkt in Niger.Bild: Anadolu/gettyimages

Trotz eines abgelaufenen Ultimatums der Putschisten ist der französische Botschafter weiter im Niger. Das bestätigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag in Paris.

Botschafter Sylvain Itté werde trotz des Drucks bleiben, betonte er. Am Freitag hatten die Putschisten mitgeteilt, Itté habe 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Macron betonte, dass Frankreich die Putschisten nicht anerkenne. Auch aus dem Aussenministerium hatte es geheissen, die Putschisten seien nicht berechtigt, den Abzug des Botschafters zu fordern, da dessen Akkreditierung von den gewählten nigrischen Vertretern komme.

Macron sagte mit Blick auf den Niger, Frankreich unterstütze das diplomatische - und sollte es beschlossen werden - militärische Handeln der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas.

Den gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum nannte Macron integer und mutig. Er führte aus: «Das aktuelle Problem der Nigrer sind Putschisten, die sie in Gefahr bringen, weil sie den Kampf gegen den Terrorismus aufgeben, weil sie eine Politik aufgeben, die wirtschaftlich gut für sie war, und weil sie dabei sind, alle internationalen Finanzierungen zu verlieren, die ihnen erlaubt haben, aus der Armut zu kommen.»

Vor etwa einem Monat hatte die Präsidentengarde im Niger Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich im Anschluss zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmässige Ordnung ausser Kraft.

Für Frankreich war der Niger zuletzt ein wichtiger Partner in seinem Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone. Paris hat im Niger und im benachbarten Tschad etwa 2500 Soldaten stationiert. (sda/dpa)

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