Der westafrikanische Staat Burkina Faso geht mit Luftangriffen im Norden und Osten des Landes gegen Rebellengruppen vor. Mindestens 110 Terroristen seien binnen weniger Tage getötet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur AIB am Dienstagabend. Ein Armeesprecher bestätigte die Offensive, ohne die Zahl der Getöteten zu nennen. Im Norden Burkina Fasos gelten seit vergangener Woche eine nächtliche Ausgangssperre und ein Fahrverbot für Motorräder bestimmter Typen.
In dem Sahel-Staat mit rund 21 Millionen Einwohnern sind wie in den benachbarten Staaten Mali und Niger bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige den Terrorgruppen Islamischer Staat und Al-Kaida die Treue schworen. Die nach einem Militärputsch im Herbst an die Macht gekommene Übergangsregierung von Präsident Ibrahim Traoré bemüht sich bislang vergeblich, die Dschihadisten zurückzudrängen. Im Februar starben rund 70 Soldaten binnen weniger Tage bei Angriffen, auch Zivilisten werden immer wieder zu Opfern.
Örtlichen Berichten zufolge sollen bei einem Angriff von Milizen im Osten des Landes Ende Februar mindestens 60 Zivilisten getötet worden sein. Bewaffnete seien am 26. Februar in eine Gemeinde in der Region Tapoa eingefallen, hätten Menschen umgebracht, Eigentum zerstört und Vieh mitgenommen, teilte die burkinische Bewegung für Menschen- und Völkerrechte mit. Offizielle Angaben zu den Opfern gab es nicht. Bewohner der Region forderten stärkeren Schutz. Der Gouverneur der Region teilte mit, dass Sicherungsmassnahmen im Gange seien. (sda/dpa)