Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte sind im westafrikanischen Burkina Faso am Sonntag mindestens 32 Menschen getötet worden. 28 Soldaten der Gendarmerie und 4 Zivilisten seien bei einem Angriff auf einen Gendarmerieposten in Inata in der Nordprovinz Soum umgekommen, erklärte die Regierung in einem Kommuniqué am Montag. Ein zweiter Angriff in Kelbo sei von Soldaten und einer Freiwilligenmiliz zurückgeschlagen worden.
Anfangs wurden nach dem Angriff in Inata rund 60 Gendarmen vermisst. Im Laufe des Montags fanden sich 27 wieder ein. Zwei Tage zuvor waren bei einem Anschlag auf einer Landstrasse in Soum sieben Polizisten getötet worden. Wegen der Anschläge wurde für diesen Dienstag bis Donnerstag eine Staatstrauer ausgerufen.
Die ehemalige französische Kolonie mit ihren 21 Millionen Einwohnern liegt in der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt. Dort sind bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen haben. Burkina Faso blieb lange von Angriffen verschont, doch stieg deren Anzahl seit 2015 deutlich. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind dort mittlerweile mehr als 1,2 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht. Viele Milizen operieren über die Grenzen nach Mali und zu anderen Staaten hinweg.
Anschläge auf Militär- und Polizeiposten haben in vergangenen Wochen zugenommen, vor allen in Grenznähe zum Nachbarstaat Mali. Erst Ende Oktober hatten unbekannte Extremisten bei einem Angriff auf eine Polizeistation in der Region knapp zwei Dutzend Menschen getötet. (sda/dpa)