International
Afrika

Menschenhändler in Burundi aufgeflogen – über 100 Frauen befreit

Menschenhändler in Burundi aufgeflogen – über 100 Frauen befreit

15.12.2020, 14:24
Mehr «International»

Im ostafrikanischen Staat Burundi hat die Polizei rund 100 junge Frauen und Mädchen befreit. Nach Behördenangaben waren sie dort seit zwei Wochen eingesperrt, um bei nächstbester Gelegenheit in arabische Länder wie Saudi-Arabien oder Katar verschleppt zu werden.

Das Gebäude befand sich in Ntahangwa, einem Vorort der früheren Hauptstadt Bujumbura. «Die Polizei fand bei ihrer Ankunft 101 Frauen und Mädchen in schlimmen Verhältnissen vor», sagte der stellvertretende Polizeisprecher Moise Nkurunziza am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie seien aller Freiheiten beraubt worden. Zwei Menschen wurden festgenommen.

Das am Vortag gestürmte Gebäude war laut Polizeiangaben von einer Firma angemietet worden, die es angeblich als Koch-Institut betreiben wollte. Nach Angaben Nkurunzizas hat sie mehrere Stützpunkte in den Ländern Tansania, Kenia und Uganda. Gegen die Firma wird nun wegen illegalen Menschenschmuggels ermittelt.

Viele Mädchen aus armen Verhältnissen verliessen ihre Familien spurlos, nachdem ihnen von den Menschenschmugglern falsche Versprechungen gemacht würden. «Sie versprechen ihnen bessere Jobs in arabischen Ländern, doch am Ende sind sie auf der arabischen Halbinsel mit sexueller und wirtschaftlicher Ausbeutung oder auch Organhandel konfrontiert», sagte David Ninganza von der örtlichen Hilfsorganisation SOJPAE (Solidarity of Christian Youth for Peace and Childhood).

Viele der so aus dem Land geschmuggelten Mädchen und Frauen landeten in der Prostitution oder würden als Dienstmädchen missbraucht. Die Internationale Organisation für Migration (IMO) hatte Ende 2019 ein Abkommen mit den Behörden des Landes zum Stopp des Menschenschmuggels geschlossen, das von den Niederlanden finanziell gefördert wird. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt ist am Mittwoch in Wien für 30 Millionen Euro versteigert worden. Das «Bildnis Fräulein Lieser» ging im Auktionshaus im Kinsky überraschend schnell an einen Bieter im Saal. Das Werk, das im Vorfeld auf 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt worden war, galt 100 Jahre als verschollen. Das Auktionshaus sprach von einer «grandiosen Wiederentdeckung». Zur Vorbesichtigung in Wien seien in den vergangenen Tagen rund 15 000 Kunstinteressierte in das Kinsky gekommen, hiess es.

Zur Story