Im Südsudan sind die letzten beiden Journalisten, die im Zusammenhang mit einem Video von Präsident Salva Kiir festgenommen worden waren, freigelassen worden. Die Journalistengewerkschaft UJOSS begrüsste die Freilassung und erklärte am Freitag, sie werde weiter dafür kämpfen, «dass Journalisten in einem freien und sicheren Umfeld arbeiten» können. Das Video von Anfang Januar zeigt Kiir angeblich beim Einnässen während einer offiziellen Veranstaltung.
Insgesamt sieben Journalisten wurden nach der Verbreitung des Videos in Onlinemeiden festgenommen worden. Die im Onlinekanal Youtube verbreitete Aufnahme des Staatsfernsehens zeigt den 71-jährigen Kiir bei einer feierlichen Eröffnung einer Strasse, bei der sein linkes Hosenbein mit einer nassen Substanz verschmutzt zu sein scheint. Einem Vertreter der South Sudan Broadcasting Corporation (SSBC) zufolge hat der Sender das Material jedoch nicht gesendet.
Der Südsudan belegt im Pressefreiheitsindex von Reporter ohne Grenzen den 128. Platz. Der Organisation zufolge ist die Pressefreiheit in dem Land «extrem gefährdet», Journalisten dort seien «ständiger Gefahr und Einschüchterung» sowie Zensur ausgesetzt.
Der Südsudan leidet seit seiner Staatsgründung im Jahr 2011 unter chronischer Instabilität. Sie verhindert, dass sich das Land von einem Bürgerkrieg mit fast 400'000 Toten und Millionen Vertriebenen erholt. (aeg/sda/afp)