Die äthiopische Armee hat nach Angaben der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) am Montag Luftangriffe auf Zivilisten in Tigrays Hauptstadt Mekelle geflogen.
Nach Angaben von einem Mitglied des Zentralkomitees der TPLF, Kindeya Geberehiwot, sollen bei den Bombardierungen am Montag mindestens drei Menschen gestorben und Dutzende verletzt worden sein
«Die Luftwaffe von [Ministerpräsident] Abiy Ahmed schickte ihren Bomber, um zivile Ziele in und ausserhalb von Mekelle anzugreifen. Montag ist Markttag in Mekelle und die Absicht ist nur allzu greifbar», teilte TPLF-Sprecher Getachew Reda über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
#AbiyAhmed’s ‘Air Force’ sent its bomber jet to attack civilian targets in& outside #Mekelle. Monday is market day in #Mekelle & the intention is all too palpable. While they are losing big in what they dubbed as a final offensive against Tigray, they will obviously continue to
— Getachew K Reda (@reda_getachew) October 18, 2021
Ein weiteres Ziel sei das Planet Hotel gewesen, wo zahlreiche humanitäre Organisation bis vor kurzem ihre Mitarbeiter untergebracht hätten, so Reda.
target civilians in a desperate move to exact revenge on the people of Tigray. One of their targets was #thePlanetHotel where a dozen or so Humanitarian Agencies used to have their employees. Apparently the authorities in Addis are in the know about #UNEthiopia’s recent decision
— Getachew K Reda (@reda_getachew) October 18, 2021
Die Armee hat vergangene Woche eine neue Militäroffensive gegen Rebellen der TPLF begonnen, bei denen es zu schweren Kämpfen mit Artillerie, Drohnen und Kampfflugzeugen gekommen ist. Der militärische Konflikt begann vor elf Monaten, als Abiy anfing, die TPLF, die in Tigray an der Macht war, zu verdrängen.
Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Abiy 2018 an die Macht kam. Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Seit Anfang August hat sich der Konflikt auf die Nachbarregionen Afar und Amhara ausgeweitet. Die Auseinandersetzungen haben zu einer schweren humanitären Krise im Norden des Landes geführt.
(yam/sda/dpa)