Nach dem Tod von Präsident John Magufuli hat Tansania eine neue Staatschefin: Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan wurde am Freitag in Daressalam als neue Präsidentin vereidigt.
Tansania hatte seit der Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft 1961 keine einzige Frau in einem führenden politischen Amt. Im Jahr 2015 wurde Hassan, die aus der halbautonomen Region Sansibor kommt, Vizepräsidentin.
Die 61-Jährige ist nach ihrer äthiopischen Kollegin Sahle-Work Zewde derzeit die zweite Frau, die einen Präsidenten-Posten in Afrika besetzt.
Aber im Gegensatz zu Sahle-Work, deren Position eher symbolisch ist, hat Hassan tatsächlich die Exekutivgewalt in Tansania. Das Land hat 56 Millionen Einwohner.
Hassans Vorgänger, John Magufuli, ist am Mittwoch verstorben. Als Todesursache nannte die Regierung Herzversagen. Zuvor hatte Magufulis längere Abwesenheit in der Öffentlichkeit für Spekulationen über eine mögliche Covid-19-Erkrankung gesorgt.
Der ab 2015 amtierende Magufuli hatte lange die Existenz des Coronavirus in dem Land abgestritten. Statt «Social Distancing» und Maskentragen empfahl er Gebete und Dampfbäder. Tansania hat seit Mai vergangenen Jahres keine offiziellen Corona-Zahlen mehr bekanntgegeben.
Gemäss der Verfassung von Tansania wird Hassan vereidigt, um die fünfjährige Amtszeit ihres Vorgängers zu beenden. Diese begann mit Magufulis Wiederwahl im Oktober. Sie übernimmt also das Amt bis zur nächsten Wahl 2025. Ob sie dann nochmals als Präsidentin gewählt wird, wird sich zeigen.
(van/sda)