Wegen einer schweren Dürre hat Simbabwes Präsident Robert Mugabe für mehrere Landesteile den Katastrophenzustand ausgerufen. Wie die Regierung am Freitag mitteilte, leiden 2,44 Millionen Menschen in dem südafrikanischen Land unter Lebensmittelknappheit.
Das seien 26 Prozent der Bevölkerung, sagte der Minister für Kommunalverwaltungen und öffentliche Arbeit, Saviour Kasukuwere. Daher habe der Staatschef den Katastrophenzustand für die ländlichen Gebiete ausgerufen.
Simbabwe leidet ebenso wie die Nachbarländer Südafrika und Sambia derzeit unter einer schweren Dürre. Die Folgen sind Viehsterben und Ernteausfälle.
Auslöser für die aussergewöhnliche Trockenheit ist das Wetterphänomen El Niño, das in diesem Jahr weltweit besonders extrem ausfällt. Bei dem Phänomen, das in unregelmässigen Abständen auftritt, sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme.
Die Vereinten Nationen hatten im November gewarnt, der jüngste El Niño sei der schlimmste seit mehr als 15 Jahren und einer der stärksten seit 1950.
Zuletzt hatte El Niño vor fünf Jahren weitreichende Folgen: Er führte zu heftigem Monsunregen in Südostasien, Dürren im Süden Australiens, auf den Philippinen und in Ecuador sowie enormen Überschwemmungen in Mexiko und Hitzewellen in Brasilien.
Simbabwe war einst als Kornkammer Afrikas bekannt, doch gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Ernteausfälle, so dass Getreide importiert werden musste. Kritiker machen dafür auch Mugabes Landreform verantwortlich, in deren Zuge seit 2000 weisse Farmbesitzer teils gewaltsam vertrieben wurden.
Mugabe sieht die Probleme im Agrarsektor dagegen als Folge der Sanktionen, die westliche Staaten wegen der Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe verhängt haben. (sda/afp)