Elon Musk hat seine Drohung wahr gemacht. Über das lange amerikanische Feiertagswochenende rief der reichste Mann der Welt eine neue Partei ins Leben, die entweder «America Party» oder «American Party» heisst – so genau scheint Musk selbst dies noch nicht zu wissen. Jedenfalls nannte er seine Partei auf seinem Kurznachrichtendienst X einmal «America Party», ein anderes Mal «American Party».
Bereits aber fragte der Unternehmer seine Anhängerinnen und Anhänger, wann und wo der erste Parteitag der neuen Gruppierung stattfinden solle. Bis am Sonntag allerdings hatte Musk die neue Partei bei der FEC (Federal Election Commission), der zuständigen nationalen Aufsichtsstellen für politische Parteien, noch nicht registriert.
Mit der Parteigründung am Tag nach dem 4. Juli reagierte Musk auf die Entscheidung des Kongresses, das milliardenschwere Steuer- und Ausgabenpaket des republikanischen Präsidenten Donald Trump zu genehmigen.
When & where should we hold the inaugural American Party congress?
— Elon Musk (@elonmusk) July 6, 2025
This will be super fun! https://t.co/zMaELCiXjU
Trump hatte das Gesetz am amerikanischen Nationalfeiertag mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Weil die Vorlage Steuersenkungen auf Pump enthält, geht sie Musk gegen den Strich. Er sagte auf X: «Wenn es darum geht, unser Land durch Verschwendung und Korruption in den Bankrott zu treiben, leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie.»
Demokraten würden Musk in diesem Punkt zwar entschieden widersprechen. Schliesslich hatte kein einziger oppositioneller Volksvertreter im Kongress das Mega-Gesetz Trumps unterstützt. Aber der Serien-Unternehmer wirft der linken Grosspartei schon lange vor, für die Aufblähung der amerikanischen Bürokratie und die Einschränkung der Meinungsfreiheit verantwortlich zu sein.
Nebst der Reduktion des US-Schuldenberges sollen diese zwei Themen nun im Zentrum der neuen politischen Alternative zu den beiden Grossparteien stehen, deutete Musk am Wochenende an.
Das mag auf den ersten Blick vernünftig klingen und natürlich ist Musks Vermögen – aktuell mehr als 405 Milliarden Dollar – ausreichend gross, um ein solches politisches Abenteuer zu finanzieren. Aber offen bleibt, ob ein solches Unterfangen überhaupt möglich ist.
Die nächste nationale Wahl findet im November 2026 statt und die «America(n) Party» müsste innerhalb weniger Monate ein Programm und eine Infrastruktur aus dem Boden stampfen. Und die notwendigen Kandidatinnen und Kandidaten finden, die demokratische oder republikanische Amtsinhaber besiegen können. Im nächsten Jahr stehen sämtliche 435 Abgeordnete des Repräsentantenhauses sowie 35 der 100 Senatssitze zur Wahl.
Musk scheint zu ahnen, dass dies eine grosse Herausforderung darstellt. In einer seiner zahlreichen X-Stellungnahmen deutete er an, dass sich die neue Partei deshalb in einer ersten Runde auf einige wenige umkämpfte Bezirke und Bundesstaaten fokussieren könnte – was er mit der Schlacht bei Leuktra im Jahr 371 vor Christus verglich, in der es den Thebanern gelungen war, das bisher unbesiegte Heer Spartas zu überwältigen.
Mit einer solche Parallele wird Musk sicherlich Antiken-Gelehrte im ganzen Land begeistern. Aber Wählerinnen und Wähler in Staaten wie Arizona, North Carolina oder Pennsylvania, die kann man mit griechischer Mythologie nicht vom Stuhl reissen.
Offen ist auch, ob der Fokus auf die Person Elon Musk der Partei eher nutzen oder schaden wird. Im rechten Amerika geniesst der Unternehmer grosses Ansehen, obwohl seine Fehde mit Präsident Trump ihm sicherlich Sympathien gekostet hat. Republikanische Strategen befürchten nun, dass eine neue Musk-Partei vor allem Trump schaden werde.
🚨 BREAKING: Scott Jennings tells Elon Musk his party could divide conservatives.
— Eric Daugherty (@EricLDaugh) July 6, 2025
"You may be dividing the forces of people who want to save Western civilization to the benefit of the people who don't."
"And so to the extent that this effort would divide conservatives and… pic.twitter.com/U6qrwAxCfH
Im linken Teil der amerikanischen Bevölkerung hingegen ist Musk nun ein Buhmann. Viele Demokraten werden es dem Tesla-Konzernchef nie verzeihen, dass er Trump als Berater diente und einzelne Abteilungen der Bundesverwaltung mit der Kettensäge zerlegen wollte. «Das amerikanische Volk will keine Regierung sehen, die von Milliardären wie Musk geführt wird» und in der die Interessen der reichsten Amerikaner im Zentrum stehen, sagte der sozialistische Senator Bernie Sanders.
Hinzu kommt der Widerstand aus der Geschäftswelt. Der Aktienkurs des Autobauers Tesla, einem wichtigen Pfeiler im Imperium von Musk, hat in den vergangenen Monaten stark unter den Eskapaden des Co-Gründers gelitten. Seit Jahresbeginn gab das Papier rund 17 Prozent nach.
Finanzminister Scott Bessent, kein Verbündeter von Musk, sagte deshalb am Sonntag: Er hoffe, dass der Tesla-Verwaltungsrat ihn zur Vernunft bringen werde. «Es wäre besser, wenn sich Musk auf seine geschäftlichen Aktivitäten konzentrieren würde», sagte Bessent.
Aber ungefähr 50% der Amerikaner haben auch den Oragnenen Clown gewählt, NACHDEM er sagt hat, das Haitianer Hunde und Katzen essen.
Also weiter Popcorn.
Alles ist gut was den verlogenen und volksfeindlichen Rechtspopulisten schadet.
Seine neue Partei wird extrem rechte Positionen einnehmen. Was vermutlich zu Lasten der Republikaner gehen wird. Lachender Dritte werden hoffentlich die Demokraten sein. Soweit soll so gut. Die Hoffnung stirbt zu letzt.