Wer die Aishbagh-Brücke in Indien befahren möchte, muss schon fast Erfahrung als Rennfahrer haben. Denn ein Detail macht es den Menschen praktisch unmöglich, diese zu nutzen: eine 90-Grad-Kurve.
Nach einer zehnjährigen Bauzeit wäre die Brücke nun endlich fertig und sollte eingeweiht werden. Doch die Behörden im Staat Madhya Pradesh in Indien schätzen deren Befahrung als unmöglich ein, schreibt «20 Minuten».
Sie ist 648 Meter lang, 8,5 Meter breit und sollte den Verkehrsfluss verbessern. Gekostet hat das ganze 200 Millionen Rupien, was umgerechnet etwa 1'850'000 Schweizer Franken sind. Auf Social Media lachen sich die Leute nun aber schlapp ab der Brücke.
Gemäss Berichten aus lokalen Medien seien vor wenigen Tagen sieben Ingenieure, inklusive zweier Chefingenieure des Bauamts, wegen der mangelhaften Planung freigestellt worden. Auch ein leitender Ingenieur, der mittlerweile pensioniert ist, sei mit einer behördlichen Untersuchung konfrontiert.
Zudem seien die Verträge mit einem Architektur- und einem Designbüro zurzeit stillgelegt worden. Die Eröffnung der Brücke könne erst nach der Ausbesserung der Fehler durchgeführt werden, erklärt der Ministerpräsident von Madhya Pradesh, Mohan Yadav.
Die Verkehrsbehörde habe vergangene Woche eine Expertengruppe geschaffen, um eine Lösung für das momentane Problem zu finden. Die betroffenen Ingenieure verteidigen sich. Sie meinen, bei dem kleinen Grundstück und der Nähe einer U-Bahn-Station habe es keine andere Möglichkeit gegeben, die Brücke so zu gestalten.
Es besteht aber noch Hoffnung, dass die Anwohner die Brücke in Zukunft doch noch nutzen können. Mit etwas mehr Land könne die scharfe 90-Grad-Kurve in eine Kurve mit einem grösseren Radius umgewandelt werden, meinen die Beamten. (kek)