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Diesen Zug wollten die Serben soeben in den Kosovo schicken

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Der Propaganda-Zug aus Belgrad
Von Belgrad sollte er nach Mitrovice im Kosovo fahren. Doch kurz vor der Grenze musste er angehalten werden.
quelle: epa/epa / str
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Serbien wollte gerade diesen Zug in den Kosovo schicken – das konnte ja nicht gut kommen 

15.01.2017, 01:2615.01.2017, 08:06
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Nach 18-jähriger Unterbrechung wollte Serbien am Samstag den Zugverkehr nach Kosovo wiederaufnehmen – mit einem Propaganda-Zug in den serbischen Nationalfarben. Nach heftigen Reaktionen stoppte Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic den Zug jedoch vor der Grenze.

Er habe gewaltsame Auseinandersetzungen verhindern wollen, sagte Vucic in Belgrad. Er warf Pristina vor, Polizeikräfte an die Grenze entsandt zu haben, um einen «weitreichenden Konflikt zu provozieren».

Der Zug mit der Aufschrift «Kosovo ist Serbien» in mehreren Sprachen war am Morgen vom Hauptbahnhof in Belgrad gestartet. Er sollte nach Kosovska Mitrovica im vorwiegend von Serben bewohnten Norden des Kosovo fahren. Im Inneren des Zuges waren Repliken von Ikonen aus serbisch-orthodoxen Klöstern im Kosovo abgebildet.

A train hostess stands in a train carriage decorated with the iconic figures as it departs from Belgrade to Mitrovica, Kosovo at Belgrade's railway station, Serbia, Saturday, Jan. 14, 2017. Serbi ...
Religiöse Ikonen im Inneren des Zuges.Bild: Darko Vojinovic/AP/KEYSTONE

Souveränität bedroht

Das mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnte Kosovo hatte sich im Jahr 2008 einseitig für unabhängig von Serbien erklärt. Die serbische Regierung und die Kosovo-Serben erkennen die Unabhängigkeit jedoch nach wie vor nicht an. Kosovo-Präsident Hashim Thaci rief am Samstag die serbische Führung auf, den Zug zu stoppen. Dieser bedrohe die Souveränität des Kosovo.

Pristina bat auch die EU einzugreifen. Es handle sich bei der Wiederaufnahme des Zugverkehrs um eine Einmischung, «die unsere Souveränität bedroht und beweist, dass Serbien das Kosovo destabilisieren will», erklärte die kosovarische Beauftragte für Verhandlungen mit Serbien, Edita Tahiri.

Kosovos Präsident Hashim Thaci schrieb auf seiner Facebook-Seite, dass er den freien Personen- und Güterverkehr zwar respektiere. Doch die nationalistischen Motive im und auf dem Zug widersprächen klar dem kosovarischen Gesetz und der Verfassung. Dieser Zug sei «komplett unakzeptabel», schreibt Thaci.

epa05247614 Newly elected Kosovo President Hashim Thaci sits at the president's office after he was received by the outgoing President of the Republic of Kosovo, Atifete Jahjaga (unseen), in Pris ...
«Komplett inakzeptabel»: Kosovos Präsident Hashim Thaci.Bild: VALDRIN XHEMAJ/EPA/KEYSTONE

Serbien ist sich keiner Schuld bewusst

Der serbische Minister für den Kosovo, Marko Djuric, wies die Vorwürfe zurück und hielt entgegen, es gebe ja auch zahlreiche Busverbindungen zwischen Serbien und dem Kosovo.

«Wir haben einen Zug geschickt, nicht einen Panzer.»
Aleksandar Vucic, Ministerpräsident von Serbien

Am Abend warf der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic dem Kosovo vor, den Zugführer und die Passagiere inhaftieren zu wollen. Der Kosovo habe bewusst einen Konflikt schüren wollen, als es den Zug nicht habe einfahren lassen wollen.

«Es war mein Entscheid, den Zug in Raska zu stoppen, um einen Konflikt zu verhindern und um zu zeigen, dass wir Frieden in der Region wollen», sagte Vucic. «Wir haben einen Zug geschickt, nicht einen Panzer.» 

Serbian Prime Minister Aleksandar Vucic speaks during a press conference in Belgrade, Serbia, Saturday, Jan. 14, 2017. A Serbian train, sent to Kosovo despite protests from the government in Pristina  ...
Aleksandar Vucic: Der serbische Ministerpräsident macht dem Kosovo Vorwürfe.Bild: Darko Vojinovic/AP/KEYSTONE

EU-Beitritt angestrebt

Auf der kosovarischen Seite der Grenze warteten unterdessen Dutzende Mitglieder einer Sondereinheit der Polizei auf den Zug-Konvoi. Daraufhin endete dessen Fahrt in Raska, dem letzten serbischen Ort vor der Grenze. Vucic warnte, Serbien wolle zwar den Frieden, werde es aber nicht zulassen, wenn Albaner im Kosovo die serbische Minderheit angriffen.

Die zu mehr als 90 Prozent von ethnischen Albanern bewohnte ehemalige serbische Provinz war nach dem Kosovo-Krieg der Jahre 1998 und 1999, bei dem 13'000 Menschen starben, unter internationale Verwaltung gestellt worden.

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Pristina und Belgrad ist Voraussetzung für den von Serbien angestrebten Beitritt zur Europäischen Union. Auch der Kosovo strebt die Aufnahme in die EU an. Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land wird von mehr als hundert Staaten anerkannt, darunter die meisten EU-Länder und die USA. (cma/sda/afp/dpa)

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117 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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unejamardiani
15.01.2017 02:08registriert Juli 2015
Bei der aktuellen politischen Lage wäre es vielleicht noch wichtig zu erwähnen das der Zug von Russland gesponsert wurde. Es geht mir mittlerweile gewaltig auf den Sack wie sich diese ganze Situation mit Mitrovica entwickelt, ein riesen Kindergarten der von serbischen Regierung veranstaltet wird.
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Str ant (Darkling)
15.01.2017 11:06registriert Juli 2015
Ich sehe das so lasst mich das an einem hypothetisches Beispiel zeigen

Das wäre wie wenn Deutschland Züge in Deutschen Farben mit der Aufschrift "Polen ist Deutschland" nach Polen schickt und dann einen auf Unschuldig macht wenn Polen gestresst eventuell sogar (verständlicherweise) aggressiv darauf reagieren würde
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suchwow
15.01.2017 10:55registriert Dezember 2014
In der Umfrage steht: "Ich finde das gut. Am Flughafen Zürich sind im Zug ja auch Kuhglocken und dergleichen zu hören."

Wtf!? Wir sind hier in der Schweiz, Kuhglocken entsprechen auch der Tradition.

Oder wollt ihr mir sagen, dass der Flughafen Zürich eine Provinz von Zürich ist, welche unabhängig sein will/ist?

Man kann es mit den Sticheleien und Provokationen auch komplett übertreiben (Serbien, meine ich in diesem Kontext).
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