Die Regierungen von Spanien und Frankreich wollen mit Blick auf die Flüchtlings- und Migrationspolitik eine Konferenz der zuständigen europäischen und afrikanischen Minister einberufen. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor.
Diese wurde nach einem Treffen zwischen dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Donnerstagabend in Madrid veröffentlicht. Für die Konferenz wurden weder ein Termin noch ein Ort angegeben. Aus spanischen Regierungskreisen hiess es aber, es werde «wahrscheinlich nicht vor September» sein.
Bei der Herausforderung der Migration könne nur die Zusammenarbeit zu wirksamen Lösungen führen, sagte Macron nach dem Treffen vor Journalisten.
Sánchez betonte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, man müsse auch in den Herkunftsländern der Migranten aktiv sein und dort die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung fördern. «Wir beide stimmen darin überein, dass es sich um eine globale Herausforderung handelt, die europäische Antworten erfordert, die sich auf Solidarität stützen müssen», so Sánchez.
In der gemeinsamen Erklärung heisst es, Madrid und Paris befürworteten in der Flüchtlingskrise «dieselbe Strategie». Man müsse das Problem gleichermassen «mit Menschlichkeit und Wirksamkeit» angehen.
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex müsse gestärkt werden. Mehr «menschliche, materielle und juristische Mittel» seien unentbehrlich, um die Grenzen zu schützen und eine Rückkehr der Migranten ohne Anrecht auf Asyl in die Heimat zu erleichtern.
Die Flüchtlingspolitik hatte bereits bei einem ersten Treffen zwischen Macron und Sánchez am 23. Juni in Paris im Mittelpunkt gestanden. Damals forderten die beiden Politiker unter anderem geschlossene Zentren für ankommende Flüchtlinge und Migranten auf europäischem Boden. Nach der Pressekonferenz stand ein Abendessen mit König Felipe VI. im Palast auf dem Programm. (sda/dpa)