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Krawalle in Mazedonien: Mehrere Verletzte und brennende Autos

Die Demonstranten legten mehrere Feuer.
Die Demonstranten legten mehrere Feuer.Bild: OGNEN TEOFILOVSKI/REUTERS

Krawalle in Mazedonien: Mehrere Verletzte und brennende Autos

06.05.2015, 04:31
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Bei Krawallen im Zuge einer Demonstration gegen die mazedonische Regierung sind mindestens 19 Menschen verletzt worden. Etwa tausend Menschen versammelten sich am Dienstag vor dem Regierungssitz in Skopje.

Ein Oppositionsführer hatte der konservativen Regierung von Ministerpräsident Nikola Gruevski vorgeworfen, 2011 die Tötung eines 22-Jährigen durch die Polizei bei einer Siegesfeier nach der Parlamentswahl vertuscht zu haben. «Mörder, Mörder», rief die aufgebrachte Menge und forderte den Rücktritt der Regierung.

Einige Demonstranten warfen Gegenstände auf den Regierungssitz, schlugen Scheiben des Gebäudes ein, beschädigten in der Nähe abgestellte Autos und zündeten Abfalleimer an. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Menge auseinander zu treiben.

Offenbar gab es Verletzte auf beiden Seiten.
Offenbar gab es Verletzte auf beiden Seiten.Bild: TOMISLAV GEORGIEV/EPA/KEYSTONE

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei den Krawallen seien mindestens 19 Menschen verletzt worden, darunter 15 Polizisten und ein Fotograf.

Angespanntes Klima

Das politische Klima in Mazedonien wird seit Januar von Spannungen beherrscht, nachdem die Regierung Oppositionschef Zoran Zaev und anderen vorgeworfen hatte, spioniert und Gewalttaten gegen Regierungsvertreter verübt zu haben. Zaev, der dazu im April von der Staatsanwaltschaft befragt wurde, weist die Vorwürfe zurück.

Er wirft der Regierung vor, 20'000 Menschen illegal abgehört zu haben, darunter Politiker, Journalisten und geistliche Führer. Ausserdem habe Gruevski 20 Millionen Euro an Bestechungsgeldern von einem chinesischem Unternehmen erhalten.

Mazedonien, das seit zehn Jahren Kandidat für einen EU-Beitritt ist, geriet dadurch in eine schwere politische Krise. Die EU äusserte sich besorgt darüber und forderte eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe. (feb/sda/afp)

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