Frankreichs Präsident François Hollande hat Indonesien mit diplomatischen «Konsequenzen» gedroht, sollte es wie geplant einen Franzosen hinrichten. Wenn der wegen Drogenhandels zum Tode verurteilte Serge Atlaoui hingerichtet werde, werde es Konsequenzen mit Frankreich und Europa geben.
«Wir können derartige Exekutionen nicht akzeptieren», sagte Hollande am Samstag während eines Besuchs in Aserbaidschan. Zumindest werde er den französischen Botschafter aus Jakarta zurückrufen und das Land wohl auch «einige Zeit» nicht besuchen.
Hollande warnte zudem, Diskussionen über wirtschaftliche Zusammenarbeit könnten ausgesetzt werden. Der Präsident sagte, er werde sich mit weiteren betroffenen Ländern wie Brasilien und Australien gegen die Hinrichtungen einsetzen.
In Indonesien droht insgesamt neun Ausländern wegen Drogenhandels in den nächsten Tagen die Hinrichtung, unter ihnen Bürger Australiens, Brasiliens, der Philippinen, Nigerias und Ghanas. Präsident Joko Widodo lehnte letzte Gnadengesuche der Verurteilten trotz wachsenden internationalen Drucks ab.
Atlaoui war 2005 in der Nähe von Jakarta in einem geheimen Ecstasy-Labor festgenommen und zwei Jahre später zum Tode verurteilt worden. Der heute 51-jährige vierfache Vater hatte stets seine Unschuld beteuert und gesagt, er habe lediglich Industriemaschinen in einer vermeintlichen Acrylfabrik aufgebaut, die sich als Drogenlabor entpuppt habe.
Hollande sagte am Samstag, er verstehe, dass Indonesien gegen den Drogenschmuggel kämpfe, Atlaoui habe jedoch in einem Labor gearbeitet, ohne von der dortigen Drogenproduktion zu wissen. (sda/afp)
Ich frage mich teilweise echt wo die Prioritäten bei denen liegen.