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In sieben Tagen auf den Mount Everest und zurück

FILE - A bird flies in the backdrop of Mount Everest, as seen from Namche Bajar, Solukhumbu district, Nepal on May 27, 2019. (AP Photo/Niranjan Shrestha, File)
Nepal Everest Record
Der höchste Gipfel der Welt, der Mount Everest in Nepal.Bild: keystone

Vier Männer wollen in sieben Tagen auf den Everest und zurück – Teil 1 ist geschafft

21.05.2025, 11:4621.05.2025, 13:22
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Die Besteigung des Mount Everest oder eines anderes 8000ers nimmt in der Regel Wochen oder Monate in Anspruch. Neu werden auch Express-Trips angeboten. Bei der ersten Expedition dieser Art sind die Bergsteiger nun erfolgreich auf dem Gipfel angekommen.

Eine Seilschaft von vier ehemaligen britischen Elitesoldaten, unter ihnen der Labour-Minister Alistair Carns (45), sei am Mittwoch um 07.10 Uhr Ortszeit in Nepal heil und vollzählig auf dem Gipfel des Mount Everest angekommen. Dies bestätigt der österreichische Expeditions-Organisator Furtenbach Adventures der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Labour-Minister Alistair Carns hat seine Vorbereitungen auf der Plattform «X» geteilt.

Die Expedition will Rekorde brechen. Letzten Freitag flogen die vier ehemaligen «Royal Marines» aus London ab. Innerhalb von sieben Tagen wollen Expeditionsleiter Garth Miller, Alistair Carns, Anthony Stazicker and Kevin Godlington – wenn die Bedingungen es erlauben – nicht nur den höchsten Berg der Welt (8849 m) erklimmen, sondern auch wieder nach London zurückreisen.

Er zeigt sich beim Sport, wie er mit Sauerstoffmasken alltägliche Dinge macht, um sich daran zu gewöhnen. Und teilt Bilder, wie er in einem Zelt auf 600 Metern geschlafen hat.

7 Tage statt 2 Monate

Bergsteiger verbringen zur Akklimatisierung in der Regel zwei Monate im Himalaya-Gebiet, ehe sie den Gipfel des Mount Everest in Angriff nehmen. Die schnellste Besteigung des Berges visierten die vier Briten nie an. Diesen Rekord stellte vor 22 Jahren der Nepalese Lhakpa Gelu Sherpa auf, der den Aufstieg vom Basislager (5364 m) auf den Gipfel in 10 Stunden und 56 Minuten schaffte.

Neu und absolut spektakulär ist hingegen der Ablauf der Expedition von London auf das Dach der Welt und zurück in bloss einer Woche. Die vier Briten erreichten das Basislager auf Höhe von 5364 m am Tag nach der Abreise aus London. Vier Tage später standen sie zusammen mit einem Fotografen und fünf Sherpas auf dem Gipfel des Everest.

Die Expeditions-Teilnehmer verhinderten eine akute Höhenkrankheit, wie sie in der «Todeszone» über 8000 m ohne Akklimatisierung normal wäre, indem sie vor der Abreise in Hypoxiezelten schliefen, mit denen eine sauerstoffarme Umgebung simuliert wird.

Im Vorfeld Xenon inhaliert

Zwei Wochen vor der Abreise inhalierten sie ausserdem über Masken das Edelgas Xenon, das in der Erdatmosphäre in geringen Mengen vorkommt. Dieses Gas fördert die Produktion von Erythropoietin (Epo), einem Hormon, das die Produktion der Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen im Blut ankurbelt.

Im Leistungssport werden Xenon-Gas und jegliches Epo-Doping von der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) verboten.

Für Bergbesteigungen gilt dieses Verbot indessen nicht. «Xenon minimiert das Risiko der Höhenkrankheit», sagte der deutsche Arzt Michael Fries, der die Expedition betreut, vor Beginn des Aufstiegs im Basislager. Die Expedition nützte den neusten Stand der Sport-Wissenschaft gemäss Fries nicht um «schneller zu klettern, sondern um schneller in die Höhe vordringen zu können».

Am Mittwoch nahmen die Alpinisten den Abstieg ins Basislager unter die Füsse. Im Idealfall werden sie das Basislager am Abend erreichen. Das ultimative Ziel, bereits am Freitag wieder zurück in London zu sein, ist noch zu schaffen, wenn das Wetter mitspielt. (nib/sda)

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Die beliebtesten Kommentare
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HARPHYIE
21.05.2025 13:34registriert Mai 2020
Früher ging man einfach auf Berge weils schön ist und den Kopf frei macht.....

Naja, man muss nicht alles verstehen!
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