International
Asien

«Wichtiger Schritt»: Malaysia schafft obligatorische Todesstrafe ab

«Wichtiger Schritt»: Malaysia schafft obligatorische Todesstrafe ab

11.04.2023, 18:0411.04.2023, 18:04

Malaysia schafft die obligatorisch vorgeschriebene Todesstrafe für bestimmte Verbrechen ab. Nachdem die Abgeordnetenkammer (Dewan Rakyat) die Reform bereits vor einer Woche angenommen hatte, stimmte am Dienstag auch der Senat (Dewan Negara) dafür, wie die malaysische Nachrichtenagentur Bernama berichtete. Nun muss noch der König das neue Gesetz unterzeichnen. Menschenrechtler feierten die neuen Justiz-Regeln als «wichtigen Schritt», forderten aber, die Todesstrafe in dem südostasiatischen Land sobald wie möglich ganz aufzugeben.

Bisher waren Todesurteile unter anderem für Mord, Drogenhandel, Terrorismus und Entführungen zwingend vorgeschrieben. Richter haben dank der Reform nun die Freiheit, alternative Strafen zu verhängen, so etwa Gefängnisstrafen von 30 bis 40 Jahren und Stockschläge.

Mit der Abschaffung der obligatorischen Todesstrafe rücke Malaysia näher an die Mehrheit der Länder, die die Todesstrafe bereits vollständig abgeschafft haben, sagte Elaine Pearson, Asien-Direktorin von Human Rights Watch. «Malaysias nächster Schritt sollte darin bestehen, die Anwendung der Strafe vollständig einzustellen.» Amnesty International forderte die Regierung in Kuala Lumpur in einem Tweet auf, «weitere Schritte zu einem humaneren Strafjustizsystem zu unternehmen».

In Malaysia galt bisher die Todesstrafe für 33 Straftaten, für elf davon musste sie zwingend verhängt werden. Allerdings hatte das Land 2018 ein offizielles Moratorium für Hinrichtungen eingeführt, das laut Amnesty International auch eingehalten wurde. Die Mehrheit der rund 1300 Menschen im Todestrakt ist wegen Drogendelikten verurteilt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Kein Nachschlag! So sahen die letzten Mahlzeiten von Mördern aus
1 / 14
Kein Nachschlag! So sahen die letzten Mahlzeiten von Mördern aus
Fotokünstler Henry Hargreaves kocht Henkersmahlzeiten berühmter amerikanischer Mörder zusammen und setzt diese in Szene. Diese hier, ist vom Massenmörder Ted Bundy. Hier geht's zur Story ... ... Mehr lesen
quelle: henryhargreaves.com / henryhargreaves.com
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Im US-Bundesstaat Arkansas werden 7 Männer hingerichtet
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Donald Trumps Nichte Mary warnt vor dem US-Präsidenten
Der US-Präsident bekommt Gegenwind aus seiner eigenen Familie. Erneut hat seine Nichte sich gegen ihn gewandt und vor seiner Politik gewarnt.
Donald Trumps Nichte Mary hat vor der Politik ihres Onkels gewarnt. Sie schrieb in ihrem Newsletter «The Good in Us by Mary L. Trump», der US-Präsident befinde sich auf einer «schiefen Ebene, auf der er weiter abwärts rutschen wird». Würde er auf die Bremse treten, würde dies bedeuten, dass er auf Experten hören und Fehler einsehen müsse.
Zur Story