International
Asien

Nach knapp 30 Jahren hat er genug: Präsident von Kasachstan kündigt seinen Rücktritt an

Nach knapp 30 Jahren hat er genug: Präsident von Kasachstan kündigt seinen Rücktritt an

19.03.2019, 14:5219.03.2019, 14:55
Mehr «International»
epa07448338 (FILE) Kazakhstan's President Nursultan Nazarbayev arrives for the 12th Asem, Asia-Europe Meeting in Brussels, Belgium, 19 October 2018 (reissued 19 March 2019). According to reports, ...
Nursultan NasarbajewBild: EPA/EPA

Nach fast drei Jahrzehnten an der Staatsspitze hat Kasachstans autoritär regierender Präsident Nursultan Nasarbajew überraschend seinen Rücktritt angekündigt.

Der 78-Jährige Staatschef des zentralasiatischen Landes kündigte seinen Amtsverzicht am Dienstag in einer Fernsehansprache an. Nasarbajew hatte Kasachstans höchstes Staatsamt seit der Unabhängigkeit der früheren Sowjetrepublik im Jahr 1991 inne. Zuvor war er dort bereits KP-Chef.

«Ich habe die Entscheidung getroffen, mein Mandat als Präsident niederzulegen», sagte Nasarbajew in der Rede. Schon in der Sowjetunion war Nasarbajew ein einflussreicher Politiker gewesen. Nach mehreren regionalen Ämtern war er 1989 zum Chef der Kommunistischen Partei der damaligen Sowjetrepublik Kasachstan aufgestiegen.

Als Kasachstan 1990 begann, sich von der Zentralregierung in Moskau zu distanzieren, übernahm Nasarbajew das Amt des Präsidenten in dem neu gegründeten Staat Kasachstan. Insgesamt hat er die Kasachen damit mehr als dreissig Jahre lang regiert.

Auch nach seinem Rücktritt wird Nasarbajew einen Teil seiner bisherigen Machtfülle behalten. Das liegt teilweise an seiner in der Verfassung festgeschriebenen Position als «Führer der Nation». Seit dem vergangenen Jahr ist er ausserdem Vorsitzender des staatlichen Sicherheitsrates auf Lebenszeit.

Kasachstan ist ein enger Verbündeter Russlands und verfügt über die grösste russische Diaspora der fünf zentralasiatischen Staaten, die 1991 ihre Unabhängigkeit erklärten. Russisch ist neben Kasachisch bis heute Amtssprache.

Die Wirtschaft des Landes ist noch dabei, sich vom Einbrechen des Ölpreises im Jahr 2014 zu erholen. Zuletzt gab es vermehrt Unzufriedenheit in der Bevölkerung. (aeg/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Johann Schneider-Ammann – ein kurzer Rückblick
1 / 13
Johann Schneider-Ammann – ein kurzer Rückblick
Eröffnung der OLMA am Donnerstag 8. Oktober 2015 in St.Gallen.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Das ist Captagon – die Droge, die Assad reich gemacht hat
Das syrische Regime hat sich jahrelang am Handel mit Captagon, einem im Nahen Osten weit verbreiteten Amphetamin, bereichert. Nach dem Sturz von Baschar al-Assad ging die Produktion zurück – doch sie könnte bald wieder ansteigen.

Als der Anführer der islamistischen Rebellengruppe HTS nach der Einnahme von Damaskus am 8. Dezember das Wort ergriff, warf er Baschar al-Assad nicht nur vor, «Syrien dem Iran überlassen» zu haben. Er behauptete auch, dass der ehemalige Präsident Captagon im Land «gesät» habe.

Zur Story