International
Asien

Taiwan trauert um Opfer des Zugunglücks – Haftbefehl gegen Baustellenleiter

Rescue workers remove a part of the derailed train near Taroko Gorge in Hualien, Taiwan on Saturday, April 3, 2021. The train partially derailed in eastern Taiwan on Friday after colliding with an unm ...
Der verunfallte Zug an der Ostküste Taiwans.Bild: keystone

Taiwan trauert um Opfer des Zugunglücks – Haftbefehl gegen Baustellenleiter

03.04.2021, 13:2303.04.2021, 13:23

Am Tag nach dem schwersten Zugunglück in Taiwan seit 70 Jahren hat die Inselrepublik die mindestens 50 Opfer der Katastrophe betrauert. Flaggen wehten am Samstag auf Halbmast, während die Ermittlungen zur Unfallursache fortgesetzt wurden.

Zunächst hatte es geheissen, dass mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen seien. Am Freitagabend wurde diese Zahl wegen eines Zählfehlers von den Behörden auf 50 korrigiert. Zudem seien mindestens 178 Menschen verletzt worden.

The families of the victims in a train crash cry as they try to conjure their spirits near Taroko Gorge in Hualien, Taiwan on Saturday, April 3, 2021. The train partially derailed in eastern Taiwan on ...
Angehörige trauern um die Opfer des Zugunglücks.Bild: keystone

Der Zug mit 492 Passagieren an Bord war am Freitag im Landkreis Hualien kurz vor der Einfahrt in einen Tunnel mit einem Baustellenfahrzeug zusammengeprallt und dann bei der Durchfahrt entgleist. Der Lastwagen war in der Nähe einer Baustelle oberhalb des Tunnels geparkt und einen Hügel heruntergerutscht.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur CNA berichtete, beantragte die Staatsanwaltschaft in Hualien Haftbefehl gegen einen Baustellenleiter, der die Bremse des Fahrzeugs vermutlich nicht richtig angezogen hatte. Die Staatsanwaltschaft begann demnach am späten Freitag mit der Befragung des Mannes, musste aber aufhören, als er zu emotional wurde, berichtete die Agentur.

Der Angestellte wurde am Samstag gegen Kaution freigelassen, darf das Land aber nicht verlassen. Der stellvertretende Minister für Verkehr und Kommunikation, Wang Kwo-tsai, erklärte, dass auf der Baustelle - anders als vorgeschrieben - kein Sicherheitszaun vorhanden gewesen sei. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Nach dem Feuer versuchen Diplomaten im Endspurt noch Abkommen zu erzielen
Die Klimakonferenz COP 30 im brasilianischen Belém ging in der Nacht auf Samstag theoretisch zu Ende. Bis nach Mitternacht lag aber noch keine Einigung vor, Verhandlungen könnten am Wochenende weiterlaufen. Es war eine sehr atypische COP – im Schlechten wie im Guten.
«Unfortunately, I am here», also, «leider bin ich hier», sagte Bundesrat Albert Rösti am Donnerstagabend an der Einweihung einer Ausstellung zum schweizerisch-brasilianischen Kulturerbe in einem Museum in der Altstadt von Belém. Gemeint war natürlich nicht, dass ihm die Kunstausstellung nicht gefiel. Sondern dass er zu dieser Zeit eigentlich an einem anderen Ort hätte sein sollen: An den Verhandlungstischen der COP 30, der UNO-Klimakonferenz in Brasilien, die nach Plan gestern Freitag zu Ende gehen sollte.
Zur Story