Seit anfangs November breiten sich in Australien Buschbrände aus. Der Sommer auf der Südhalbkugel startete erst gerade, ein Ende der Brände ist also nicht in Sicht. Mit den Bränden im Amazonas vom vergangenen August sind die Gebiete in Australien flächenmässig nicht vergleichbar: Die «Australian Bushfires» sind über acht Mal grösser.
Seit Beginn der Sommersaison in Australien (August 2019) brannte bereits eine Fläche von 37'000 Quadratkilometern, ein Teil davon steht noch immer in Flammen. Würde man diese Fläche auf die Schweiz übertragen, würde sie 90% unseres Landes einnehmen. Nur gerade die Kantone Genf, Waadt und Neuenburg stünden noch nicht im Flammen.
Allerdings mit Betonung auf das Wort «noch», denn die Buschfeuer-Saison hat erst gerade begonnen, es wird nun zunehmend heisser und trockener. Nennenswerter Regen ist nicht in Sicht. Die 40'000 km² abgebrannte Fläche vom letztjährigen Rekordsommer wird wohl in Kürze überholt sein.
Die Australische Organisation für Naturgefahren BNHCRC hat eine Karte mit Vorhersagen für den aktuellen Monat veröffentlicht. Insbesondere grosse Flächen in den beiden Oststaaten Queensland und New South Wales sind bedroht. Mitten im Risikogebiet liegt auch die 5-Millionen-Metropole Sydney. Schon jetzt ist die Luftqualität wegen des Rauches im kritischen Bereich.
Die Buschbrände haben nebst grosser Waldfläche auch schon sechs Menschenleben gefordert. Zusätzlich wurden bisher über 700 Häuser zerstört, die Zahl steigt stetig.
Damit ist der jährliche Schnitt der Todesfälle durch Buschbrände schon fast erreicht: Eine Studie der BNHCRC zeigte, dass in den Jahren von 1900 bis 2011 durchschnittlich 7,8 Personen durch Buschbrände ums Leben kamen in Australien. Noch gefährlicher ist aber die extreme Hitze: Sie forderte mehr Todesopfer als alle anderen Naturgewalten zusammen.
Fickt die Welt mit ihren Entscheidungen
Wird zuhause aber selbst hart rangenommen
Welch Ironie.