International
Australien

Australien will Social-Media-Altersbeschränkung für Kinder

«Von Geräten loskommen»: Australien will Social-Media-Altersbeschränkung für Kinder

Jugendliche in Australien sollen Online-Netzwerke künftig erst ab einem Alter von 16 oder auch 14 Jahren nutzen dürfen.
10.09.2024, 09:46
Mehr «International»

Ein entsprechendes Gesetz solle noch dieses Jahr ins Parlament eingebracht werden, teilte Premierminister Anthony Albanese am Dienstag mit.

epa11438205 Australian Prime Minister Anthony Albanese speaks to the media during a press conference with Solomon Islands Prime Minister Jeremiah Manele (not pictured) at the Australian Parliament Hou ...
Australiens Premierminister Anthony Albanese.Bild: keystone

Der Labor-Politiker bezeichnete die Wirkung von Netzwerken wie Facebook oder Instagram auf Kinder als «Geissel». Das Mindestalter solle Kinder dazu bringen, ihre digitalen Geräte wegzulegen, sagte Albanese.

Ob Facebook, Instagram, Tiktok und Co. in Australien künftig erst ab 14 oder 16 Jahren erlaubt sein sollen, ist dem Regierungschef zufolge noch nicht entschieden. Persönlich sei er für eine Altersgrenze von 16 Jahren, sagte Albanese in einer Reihe von Interviews zu seinem Vorhaben.

Test zur Verifikation des Alters

Um die neue Regelung ab Jahresende nicht nur einführen, sondern auch durchsetzen zu können, soll demnach in den kommenden Monaten ein System zur Verifizierung des Nutzer-Alters getestet werden.

«Ich möchte sehen, dass Kinder von ihren Geräten los kommen und auf die Fussballplätze, in die Schwimmbäder und auf die Tennisplätze gehen», erklärte Albanese im australischen Sender ABC seine Beweggründe. «Wir wollen, dass sie reale Erfahrungen mit realen Menschen machen, weil wir wissen, dass soziale Medien sozialen Schaden anrichten.»

Die Sicherheit und die geistige und körperliche Gesundheit der jungen Menschen müssten oberste Priorität haben. «Genug ist genug», sagte er. Soziale Medien und digitale Plattformen müssten ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden.

Als Beispiel für den landesweiten Vorstoss gilt den Berichten nach eine ähnliche Initiative des Bundesstaates South Australia, wo der Zugang zu sozialen Netzwerken erst ab 14 Jahren gestattet werden soll. Für 14- und 15-Jährige soll zudem eine Erlaubnis der Eltern erforderlich sein.

Netzwerke wie Facebook, Instagram und Tiktok müssten somit Massnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass Kinder darauf Zugriff haben, sagte South Australias Regierungschef Peter Malinauskas Medienberichten zufolge. Wie bei Zigaretten und Alkohol müsse die Regierung einschreiten, wenn ein Produkt Kindern schaden könne. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Eckhardt
10.09.2024 05:21registriert Juni 2024
Hoffentlich passiert in der Schweiz bald etwas Vergleichbares.
Wir ziehen uns eine Generation heran ohne Erinnerungen: Früher hatten wir noch so viele Erfahrungen gemacht und Dinge erlebt; keineR der heutigen Handy-Jugendlichen wird sich erinnern, was er an den vielen Abenden für ein Game spielte oder Film schaute oder was für Influencers folgte.
437
Melden
Zum Kommentar
avatar
Satanarchist
10.09.2024 05:20registriert März 2019
Finde ich super. Müsste bei uns auch kommen.
335
Melden
Zum Kommentar
12
Das musst du zum gefährlichen Marburg-Virus wissen
In Deutschland herrscht wegen eines Verdachts auf das tödliche Marburg-Virus kurzzeitig grosse Aufregung. Woher das Virus kommt und wieso es so gefährlich ist, erfährst du hier.

Derzeit häufen sich Berichte zum Marburg-Fieber. Die durch das gleichnamige Virus ausgelöste Infektionskrankheit ist bei schweren Verläufen lebensbedrohlich und steht unter Verdacht, von Ruanda nach Deutschland eingeschleppt worden zu sein. Dieser bestätigte sich in diesem Fall zwar nicht – die beiden Rückkehrer sind negativ getestet worden, wie die Sozialbehörde am Donnerstagvormittag mitteilt.

Zur Story