International
Australien

Australier droht wegen Kokainbesitzes die Todesstrafe auf Bali

epa12136171 An Australian man, identified by police with the initials LAA, is escorted at the Bali Police headquarter in Denpasar, Bali, Indonesia, 26 May 2025. LAA was arrested by Bali police after a ...
Der Australier wird von der Polizei auf Bali zum Gerichtssaal gebracht. Bild: keystone

Australier droht wegen Kokainbesitzes die Todesstrafe auf Bali

26.05.2025, 10:4126.05.2025, 10:41
Mehr «International»

Einem Australier droht auf der indonesischen Insel Bali wegen des Besitzes von mehr als 1,5 Kilo Kokain die Todesstrafe.

Die Drogen seien am vergangenen Donnerstag im Apartment des 43-Jährigen im Urlaubsort Canggu in Lutschern versteckt gefunden worden, berichtete die Zeitung «Sydney Morning Herald» unter Berufung auf die balinesische Polizei.

Das Kokain soll entgegen früherer Berichte nicht aus Thailand, sondern aus Grossbritannien in einem Paket gesendet worden sein und einen Wert von umgerechnet etwa 588'000 Franken haben. Der Festgenommene wurde den Medien bei einer Pressekonferenz mit einem orangen Sträflingsanzug und in Handschellen präsentiert. Sein Gesicht war von einer Sturmhaube verhüllt.

Authorities hold a news conference as an Australian man, second left in the background, arrested for allegedly smuggling cocaine stands at the police headquarters in Bali, Indonesia, Monday, May 26, 2 ...
Der Australier wurde für den Schmuggel von Kokain verhaftet. Bild: keystone

Den Angaben zufolge hatte er noch auf Anweisungen gewartet, was er mit dem Kokain machen sollte. Für die Entgegennahme des Pakets soll er nur etwa 2'520 Franken bekommen haben. Seine Auftragnehmer soll er nicht persönlich gekannt haben. Die Polizei hatte zuvor einen Tipp erhalten und das Paket nach seiner Ankunft bis zu der Übergabe an den Australier verfolgt.

Erinnerungen an den Fall der «Bali Nine»

Indonesien geht mit aller Härte gegen Drogenkriminalität vor. Schon beim Besitz kleinerer Mengen harter Drogen droht die Todesstrafe. Zumeist werden die Angeklagten jedoch zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt.

Weltweite Schlagzeilen machte der Fall der australischen Drogenschmugglerbande «Bali Nine» (Bali Neun): Die Gruppe war 2005 – nach einem Hinweis der australischen Polizei – festgenommen worden, als sie versuchte, 8,3 Kilogramm Heroin von Bali in die Heimat zu schmuggeln. Die beiden Anführer waren 2015 trotz internationaler Proteste von einem Erschiessungskommando in Indonesien hingerichtet worden.

Die fünf noch in Haft verbliebenen Mitglieder waren erst Ende vergangenen Jahres freigekommen und nach Australien zurückgekehrt. Australiens Premierminister Anthony Albanese hatte sich zuvor persönlich bei Indonesiens Präsident Prabowo Subianto für eine Freilassung eingesetzt und ihm später für dessen mitfühlende Geste gedankt. Der neue Fall könnte der australischen Regierung nun erneut diplomatische Kopfschmerzen bereiten, kommentierte der «Sydney Morning Herald». (nib/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Drogen-Funde aus aller Welt
1 / 16
Drogen-Funde aus aller Welt
Bei einem Einsatz im Nordwesten Kolumbiens haben Sicherheitskräfte über acht Tonnen Kokain beschlagnahmt. Das Rauschgift sei in einem unterirdischen Versteck auf einer Bananenplantage im Departement Antioquia entdeckt worden.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Neben Touris in Liegestühlen – Drogenjagd im Urlaubsparadies Mallorca
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ferienpraktiker21
26.05.2025 11:38registriert Dezember 2020
Ob die Todesstrafe richtig ist oder nicht, ist hier nicht die Frage. Das zu entscheiden liegt bei den Indonesiern. Die drakonischen Strafen sind allgemein bekannt und wer es trotzdem riskiert …
Und nicht gewusst ist keine Ausrede.
396
Melden
Zum Kommentar
avatar
D.Enk-Zettel
26.05.2025 12:10registriert Oktober 2021
ich bereiste vor gut 40 Jahren Indonesien und und besuchte auch Bali. Schon damals wurde auch per TV eindringlich davor gewarnt Drogen zu schmuggeln oder zu besitzen und trotzdem versuchen es immer wieder welche. Wer mit dem Feuer spielt, sollte sich nicht wundern wenn er / sie sich die Hände verbrennt.
305
Melden
Zum Kommentar
avatar
Snowy
26.05.2025 14:18registriert April 2016
Staaten, welche für den Besitz (!) von Kleinstmengen Rauschmittel und Cannabis (notabene eine natürlich wachsende Pflanze...) vorsehen, stehen ab sofort nicht mehr auf meiner Reiseliste.

Hat nichts damit zu tun, ob ich selber konsumiere oder nicht, aber das geht gar nicht.

Abgesehen davon, hätte ich ständig Angst, dass mir jemand etwas schlechtes will und mir darum Drogen unterjubelt.
219
Melden
Zum Kommentar
21
    Österreichs Ex-Kanzler Kurz fordert Reform der Justiz

    Einen Tag nach seinem Freispruch wegen mutmasslicher Falschaussage hat Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine «offene und mutige Debatte» über Reformen im Justizsystem gefordert.

    Zur Story