Donald Trump kündigte vor Kurzem auf seiner Plattform Truth Social an, er weise die zuständigen Behörden an, ein «vergrössertes und umgebautes Alcatraz wiederzueröffnen, um Amerikas skrupelloseste und gewalttätigste Straftäter unterzubringen». Alcatraz solle als Symbol für Recht und Ordnung dienen. Schon einst galt das Gefängnis als berüchtigt und diente als Unterbringungsort für die gefährlichsten und bekanntesten Straftäter.
Alcatraz ist eine 8,5 Hektar grosse Felsinsel in der Bucht von San Francisco, welche von 1934 bis 1963 als Hochsicherheitsgefängnisse der USA genutzt wurde. Möglich war dies auch, da die Insel 1,5 km vor dem Festland lag. Schon während des Sezessionskrieges von 1861 bis 1865 diente die Insel als Kriegsgefangenenlager für Angehörige der Armeen der Konföderierten.
Der Name Alcatraz hat seinen Ursprung im Jahr 1775. Der spanische Forscher Juan Manuel de Ayala segelte in die Bucht von San Francisco und gab den Inseln spanische Namen. Wegen der vielen Vögel auf der Insel nannte er eine davon «Isla de Alcatraces», da Alcatraces übersetzt auch Pelikane bedeutet.
Anfang der 1930er Jahre wurde Alcatraz zur Gefängnisinsel, da eine Flucht durch das kalte Wasser und die gefährliche Strömung als unmöglich galt.
Trotz der schwierigen Umstände versuchten einige zu flüchten. In den 29 Jahren als Hochsicherheitsgefängnis gab es 14 Fluchtversuche durch insgesamt 34 Gefangene. Viele davon wurden bei der Flucht erschossen, starben im kalten Wasser oder wurden geschnappt. Fünf Flüchtige blieben verschwunden.
Bis 1963 wurden in Alcatraz Gefangene inhaftiert, die in anderen Gefängnissen als unverbesserlich und schwierig eingestuft wurden. Dazu gehörten auch berühmte Gangster wie Al Capone, Robert Franklin Stroud, Machine Gun Kelly, Alvin «Creepy» Karpis oder der deutsche Spion Erich Gimpel.
Al Capone wurde 1934 ins Alcatraz verlegt, da er im vorherigen Bundesgefängnis Sonderbehandlungen genoss. Er konnte dort seine Geschäfte weiterzuführen, Besuch aus der organisierten Kriminalität empfangen sowie Bargeld schmuggeln, um, laut seinen Mithäftlingen «wie ein König zu leben». Hilfe bekam er dabei wahrscheinlich von einigen Wärtern. In Alcatraz war es damit aber vorbei.
Er war dort einer der ersten Häftlinge und trug die Nummer 85. In Alcatraz durfte er nur noch begrenzt Besuch empfangen, seine Post wurde kontrolliert und Zeitungen waren verboten. Er war zunehmend isoliert und wurde von seinen Mithäftlingen mehrmals angegriffen. Auch gesundheitlich ging es ihm aufgrund seiner Syphilis-Erkrankung immer schlechter. Das letzte Jahr in Alcatraz verbrachte er desorientiert im Krankentrakt.
In den rund 30 Jahren waren auf der Insel 1576 Häftlinge inhaftiert, davon nie mehr als 302 gleichzeitig. Neben den Gefangenen lebten auf der Insel auch die Gefängniswachen mit ihren Familien. Das waren rund 300 Zivilisten, inklusive 80 Kinder.
Die Zellen im Gefängnis sind 1,52 auf 2,74 Meter gross. Sie waren nur mit dem Nötigsten ausgestattet, wozu Waschbecken, Toilette und Bett gehörten. In dem winzigen Raum verbrachten die Häftlinge zwischen 18 und 23 Stunden am Tag. Persönliche Gegenstände waren verboten.
Bei guter Führung konnten die Inhaftierten einige Stunden raus, wozu beispielsweise ein Besuch der Gefängnisbibliothek gehörte, was aber als Sondervergünstigungen galt. Auch die Möglichkeit, am Arbeitsprogramm teilzunehmen, war nur bei guter Führung möglich. Bei der Arbeit wurden Verkehrsschilder hergestellt.
Im Speisesaal waren für Notfälle Tränengasbehälter montiert, die jedoch nie benutzt werden konnten, da die Wärter sich selbst verletzt hätten.
Speziell war, dass das Gefängnis als einziges in den USA Warmwasserduschen hatte. Grund dafür war, dass sich die Häftlinge an das warme Wasser gewöhnen sollten, um nicht durchs kalte Wasser, das die Insel umgab, zu flüchten.
Inhaftiert waren durchschnittlich etwa 250 Häftlinge gleichzeitig. Die Haftdauer betrug im Durchschnitt zehn Jahre. Besuch durften sie nur einmal im Monat bekommen, und das nur für eine Stunde. Bei Regelbruch gab es Isolationshaft. Dabei mussten die Häftlinge 18 Tage in einer Einzelzelle, entweder jede Nacht mit durchgehender Beleuchtung oder jeden Tag bei Dunkelheit verbringen.
Was es zu einem der härtesten Gefängnisse machte, war die Isolation der Häftlinge. Nicht nur untereinander gab es wenig Kontakt, auch zur Aussenwelt bestand nur wenig Verbindung.
Beim Hochsicherheitsgefängnis stand die Resozialisierung niemals im Vordergrund. Die Störenfriede aus anderen Gefängnissen sollten bloss an der Flucht, an Gewaltausbrüchen und an Selbstmordversuchen gehindert werden.
Durch das Salzwasser verfiel der Bau zunehmend, was die Instandhaltung immer teuer machte. Wegen zu hoher Betriebskosten wurde das Gefängnis 1963 geschlossen. Nachdem die Insel einige Zeit unbewohnt geblieben war, wurde sie 1964 und von Ende 1969 bis Mitte 1971 durch indigene Aktivisten besetzt.
Heute dient Alcatraz als Touristenattraktion und steht als Teil der Golden Gate National Recreation Area unter der Aufsicht des US National Park Service.
Die Insel ist Nistplatz für zahlreiche Vogelarten. Für die Tiere werden Teile der Insel für Besuchende auch zeitweise gesperrt. Da die Insel wieder ein wenig zur Insel der Vögel wurde, geht sie somit an ihren Ursprung zurück.
Das sagenumwobene Gefängnis war Inspiration für zahlreiche Filme, wie beispielsweise «Flucht von Alcatraz» aus dem Jahr 1979 mit Clint Eastwood oder «The Rock – Fels der Entscheidung» von 1996 mit Nicolas Cage. (kek)
Das tönt so wirtschaftlich erstrebenswert wie Tausende kilometerlange Mauer.
In seiner dritten Amtszeit könnte er noch eine Treppe in den Himmel bauen. Um die Erdrundung mit eigenen Augen zu überprüfen.