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Tausende fliehen vor drohenden Buschbränden in Australien

epaselect epa08042710 A firefighter works as a fire encroaches on properties near Termeil, New South Wales, Australia, 03 December 2019 (issued 04 December 2019). According to media reports, more than ...
Die Buschbrände in Australien weiten sich aus.Bild: EPA

«Es ist zu spät um zu fliehen» – Buschbrände in Australien weiten sich aus

30.12.2019, 04:0730.12.2019, 13:44
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In Australien verlassen Tausende Touristen und Einwohner grosse Teile des Bundesstaates Victoria. Die Behörden hatten wegen der Gefahr weiterer Buschbrände Anwohner und Urlauber zur sofortigen Evakuierung der Region aufgrund der extremen Wetterbedingungen aufgerufen. Da sich die Feuer sehr rasch ausbreiten, rät Victoria Emergency mittlerweile, dass man innerhalb von Gebäuden Schutz suchen solle. «Für eine Flucht ist es zu spät», wie auf Twitter zu lesen ist.

Für Montag seien Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius, starke Winde aus wechselnden Richtungen und Gewitter zu erwarten, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mit. Dadurch erhöhe sich die Brandgefahr in sieben der neun Bezirke des Bundesstaates extrem und bedrohe den Princes Highway, eine Hauptverkehrsader in der Region. «Heute wird eine Herausforderung für die Rettungsdienste und die Gemeinschaft sein», sagte der Leiter der Behörde, Andrew Crisp, am Montag.

Rund 30'000 Bewohner und Urlauber waren daher aufgefordert, spätestens bis Montagmorgen das Gebiet östlich der Stadt Bairnsdale zu räumen – ein Gebiet, das über einem Viertel der Grösse der Schweiz entspricht. Bairnsdale liegt rund 280 Kilometer östlich der Millionenmetropole Melbourne.

Neujahrs-Feuerwerk in Sydney findet statt

Ein jährliches Musik-Festival, das in der betroffenen Gegend rund um den Ort Lorne an der Great Ocean Road über den Jahreswechsel stattfinden sollte, wurde am Sonntagmorgen abgesagt. Rund 9000 Besucher hielten sich bereits auf dem Gelände auf und mussten abreisen.

Auch im Bundesstaat New South Wales werde für Silvester mit extrem hohen Temperaturen und einer steigenden Brandgefahr gerechnet. Wie australische Medien berichten, will Australiens Millionen-Metropole Sydney ungeachtet der seit Wochen wütenden Buschbrände den Jahreswechsel auch in diesem Jahr mit dem traditionellen Riesen-Feuerwerk feiern.

Die Stadtverwaltung der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales habe sich über eine Petition mit 260'000 Unterschriften hinweggesetzt, die sich gegen das Spektakel ausspreche und die die Finanzmittel für das Feuerwerk stattdessen zur Bekämpfung der Brände einsetzen wolle.

Entschädigung für Feuerwehrleute

Unter dem politischen Druck erklärte die Regierung, sie werde die freiwilligen Feuerwehrleute für Einkommensverluste entschädigen, da die diesjährige Buschfeuersaison arbeitsintensiver sei. Premierminister Scott Morrison sagte, dass Zahlungen von bis zu 6000 australischen Dollar (rund 4100 Franken) für Berechtigte zur Verfügung stehen würden, die mehr als 10 Tage im Einsatz verbracht hätten.

Die Buschfeuer wüten seit September in fünf Bundesstaaten Australiens. Bislang wurden mehr als vier Millionen Hektar Land zerstört. Acht Menschen kamen im Zusammenhang mit den Bränden ums Leben. (sda/reu)

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Buschbrände in Australien im Dezember 2019
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Buschbrände in Australien im Dezember 2019
In Australien lodern seit Monaten hunderte Buschbrände. Im Norden von Sydney wütet ein «Mega-Feuer», ein aus mehreren Bränden zusammengewachsener Grossbrand. Beim Versuch, die Flammen mit einem Gegenfeuer zurückzudrängen, wurden in der Nacht zu Montag rund 20 Häuser zerstört.
quelle: epa aap / dan himbrechts
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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tinu77
30.12.2019 08:41registriert April 2015
Das halbe Land steht in Flammen aber Hauptsache man zündet mal ein Feuerwerk! Well done Australia... 🙈
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rodolofo
30.12.2019 06:45registriert Februar 2016
Die Klimaerwärmung stellt uns vor die Wahl:
Inferno, oder Sintflut?
Und das Klima hat die Veto-Macht bei der Entscheidung.
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Quacksalber
30.12.2019 10:15registriert November 2016
Mol mol, Feuerwerk ist jetzt genau das Richtige. Die könnten auch draussen grosse Kohlefeuer abbrennen, ist sicher auch Tradition.
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