International
Australien

Australische Feuerwehr bringt grösstes Feuer unter Kontrolle

epa08084523 NSW Rural Fire Service crews fight the Gospers Mountain Fire as it impacts a property at Bilpin, in the Blue Mountains, west of Sydney, New South Wales (NSW), Australia, 21 December 2019.  ...
Ein Feuerwehrmann kämpft gegen das «Gospers Mountain Fire» – nun soll das grösste Feuer unter Kontrolle sein.Bild: EPA

Australische Feuerwehr bringt grössten Buschbrand unter Kontrolle

13.01.2020, 06:5113.01.2020, 15:45
Mehr «International»

Nach fast drei Monaten ist es der völlig erschöpften Feuerwehr in Australien gelungen, den grössten der dort tobenden Buschbrände unter Kontrolle zu bringen. Die Feuerwehr im Bundesstaat New South Wales teilte am Montag mit, sie habe endlich das gigantische «Gospers Mountain Fire» nahe der Millionenmetropole Sydney eindämmen können.

Der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons zeigte sich zuversichtlich, dass die Einsatzkräfte das «Gospers Muntain Fire» weiter unter Kontrolle halten könnten. Das Feuer war Ende Oktober im Wollemi-Nationalpark ausgebrochen. Es schloss sich mit anderen Feuern zu einem Mega-Brand zusammen und vernichtete eine Fläche von mehr als 800'000 Hektar oder 8000 Quadratkilometern.

Dutzende andere Brände sind in Australien weiterhin ausser Kontrolle. Die Hoffnungen auf eine weitere Eindämmung der Buschbrände wurden aber durch die Wettervorhersagen genährt.

Die nationale Wetterbehörde sagte Regenfälle von bis zu 50 Millimetern in den kommenden Tagen in manchen Brandgebieten voraus. Sollte sich die Vorhersage bewahrheiten, wäre dies wie «alle Weihnachts-, Geburtstags-, Verlobungs-, Jubiläums-, Hochzeits- und Abschlussfeiergeschenke in einem», erklärte die Feuerwehr von New South Wales.

Viele Hilfsgelder

Die Folgen der seit Monaten wütenden Brände für Australiens einzigartige Tier- und Pflanzenwelt sind katastrophal. Geschätzt mehr als eine Milliarde Tiere kamen im Feuer um, unzählige Bäume und Büsche gingen in Flammen auf.

Australiens Umweltministerin Sussan Ley warnte, in einigen Regionen müssten die Koalas möglicherweise als gefährdet eingestuft werden. Die Regierung legte ein erstes Hilfsprogramm für die von Bränden geschädigte Natur in Höhe von 50 Millionen australischen Dollar (rund 33 Millionen Franken) auf.

Die verheerende Brandkatastrophe löste aber auch eine internationale Welle der Hilfsbereitschaft aus. Auf einem Benefiz-Konzert in Sydney werden an diesem Wochenende Stars wie Alice Cooper, Olivia Newton-John und Queen Geld für die Feuerwehr, das Rote Kreuz und Tierschutzorganisationen sammeln.

Zustimmung für Regierungschef im Sinkflug

Die verheerenden Buschbrände blieben zudem nicht ohne politische Folgen. Einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Newspoll zufolge befinden sich die Zustimmungswerte für Premierminister Scott Morrison im Sinkflug. 59 Prozent der befragten Bürger sind mit der Leistung Morrisons unzufrieden, nur 37 Prozent unterstützen sein Regierungshandeln.

Wegen seines Umgangs mit der Krise steht der konservative Regierungschef seit geraumer Zeit in der Kritik. Er war zunächst in den Urlaub nach Hawaii geflogen, während Teile seines Landes in Flammen standen. Auch seine Äusserungen, wonach die tausenden freiwilligen Feuerwehrleute gerne gegen die Flammen kämpften, sorgten für Unmut.

Angesichts der heftigen Ablehnung, die ihm entgegenschlug, änderte Morrison seinen Kurs: Er liess tausende Reservisten der Armee zur Bekämpfung der Flammen einberufen, sagte Milliarden Dollar an Hilfsgeldern zu und räumte ein, dass Australien möglicherweise im Kampf gegen den Klimawandel mehr tun müsse. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Bilder der Buschbrände in Australien
1 / 37
Bilder der Buschbrände in Australien
Im Südwesten Australiens sieht es momentan aus als ginge die Welt unter.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Australiens Premierminister wird öffentlich beschimpft
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Auftakt missglückt: Fünf-Euro-Gebühr in Venedig sorgt für Chaos
Als weltweit erste Stadt verlangt Venedig von Tagesbesuchern seit Donnerstag Eintritt. Der Auftakt verlief nicht wirklich reibungslos.

Es kam, wie es kommen musste: Der Fünf-Euro-Eintritt in Venedig sorgt für reichlich Verwirrung. Rund um den Bahnhof irrten Touristen nach der Ankunft vom Festland mit Rucksack und Rollkoffer umher, ohne zu wissen, ob sie die fünf Euro nun zahlen müssen oder nicht. Dass die Eintrittsgebühr nur für Tagestouristen gilt, scheinen viele nicht verstanden zu haben.

Zur Story