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IEA-Chef fordert staatliches Eingreifen gegen SUV-Trend

IEA-Chef fordert staatliches Eingreifen gegen SUV-Trend

29.01.2024, 14:3529.01.2024, 18:01
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Der Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Fatih Birol, hat ein staatliches Eingreifen gegen die wachsende Verbreitung von Stadtgeländewagen (SUV) gefordert.

DEN BOSCH - A large car is partly parked outside a parking space in the city center of Den Bosch. Cars become an average of half a centimeter wider every year. ANP SEM VAN DER WAL netherlands out - be ...
Grosse Stadtgeländewagen sind dem Chef der Internationalen Energie-Agentur ein Dorn im Auge.Bild: www.imago-images.de

«Es ist von entscheidender Bedeutung, die Probleme zu lösen, die sie in Bezug auf den zusätzlichen Energiebedarf, den beanspruchten öffentlichen Raum und die zusätzliche Gefährdung von Fussgängern mit sich bringen», sagte Birol am Montag der Zeitung «Les Échos» in Paris. Staaten sollten Kunden vom Kauf eines SUV abraten und angesichts des Trends zu den schweren Wagen regulierend eingreifen. Das könne in Form einer höheren Besteuerung oder höherer Parkgebühren geschehen.

«Wenn man den Verkehrssektor im Allgemeinen betrachtet, sieht man zwei sehr starke Trends: die zunehmende Bedeutung von Elektrofahrzeugen, aber auch den immer wichtigeren Platz, den SUV einnehmen», sagte Birol.

Nach IEA-Angaben haben SUV 2023 mit 48 Prozent fast die Hälfte der weltweiten Neuwagenverkäufe ausgemacht. In Europa hätten sie sogar die 50-Prozent-Marke überschritten. Dabei stiessen SUV wegen ihres höheren Gewichts und ihrer weniger aerodynamischen Form im Schnitt 20 Prozent mehr CO2 aus als Limousinen. Die IEA mit Sitz in Paris ist ein Interessenverband, der Industriestaaten in Energiefragen berät.

Am Sonntag gibt es in Paris eine Bürgerbefragung zum Plan, für grosse Stadtgeländewagen dreimal so viel Parkgebühren wie für gewöhnliche Autos zu verlangen. Mit dem Sondertarif von 18 Euro pro Stunde im Zentrum und 12 Euro in den Aussenbezirken sollten die von SUV verursachten Belästigungen begrenzt werden, argumentiert die Stadt. Zugleich gehe es um eine Botschaft an die Automobilindustrie, die mit den grossen Wagen den ökologischen Wandel gefährde. (saw/sda/awp/dpa)

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85 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bündn0r
29.01.2024 16:36registriert Januar 2018
Bei uns würde es reichen die bestehenden glasklaren Regeln beim Parkieren durchzusetzen: steht nicht das ganze Auto mit Spiegel, Heck und Schnauze innerhalb (auch nicht auf) der Linien, wird gebüsst.
Innerstädtische müssen sich die SUV/Büsli/XL-Limousine Fahrer dann halt auf die Suche nach einem Parkplatz machen, zu dem ihr Auto passt. Spätestens beim Kauf des nächsten Autos wird man sich überlegen, ob es wirklich so gross sein muss. Bis jetzt tragen nur die anderen die externen Kosten grosser Fahrzeuge und es gibt keinen Anreiz zur vernünftigen Grösse.
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Cpt. Jeppesen
29.01.2024 16:29registriert Juni 2018
Wenn man bedenkt, dass es vor 23 Jahren schon das 2 Liter (Verbrauch) Auto gegeben hat, haben wir einen gewaltigen Rückschritt gemacht. Die Produktion des 2 Liter Lupo von Volkswagen wurde wieder eingestellt mangels Nachfrage, weil "bigger is better" der Wunsch der Verbraucher wurde. Dabei kann man, ausser in Deutschland, überall maximal 130 Km/h fahren, wofür dann so ein Auto ausreichen würde. Und so von wegen Sicherheit, das Teil hatte auch Airbags und eine versteifte Fahrgastzelle. Platz genug hatte es auch, hatte vermutlich mehr Ladevolumen als so manch ein SUV von heute.
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Atavar
29.01.2024 16:11registriert März 2020
Fänd ich gut - noch besser fände ich, die Politik würde sich aktiv gegen das Zwangspendeln einsetzen. Aber dieser Wunsch ist wohl noch utopischer als der nach Regulierung von SUVs. Wird schlicht nicht passieren, weil 'Freiheit', 'Gesunder Menschenverstand' oder 'nicht verallgemeinern' und diverse Whataboutismargumente kommen werden.
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