Litauen reagiert mit einer Einschränkung des Luftraums auf die bevorstehende russisch-belarussische Militärübung «Sapad». Die litauische Regierung hat ihre Streitkräfte angewiesen, im Extremfall feindliche Flugzeuge abzuschiessen, sollten diese in die neu eingerichtete Sperrzone eindringen.
Bereits in der Vergangenheit war der litauische Luftraum von russischen Kampfdrohnen verletzt worden. Erst im Juli drangen zwei Drohnen des Typs «Gebera» ein, eine davon mit Sprengstoff bestückt. Die jetzige Entscheidung sei, so die Regierung, «angesichts der Sicherheitslage und der Risiken für die öffentliche Bevölkerung» getroffen worden. Besonderes Augenmerk gelte dabei den Gefahren für die zivile Luftfahrt, hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Entlang der Grenze zu Belarus wurden sechs neue Sperrzonen eingerichtet, die auch für private Piloten gelten. Diese sollten sich nach Empfehlung der Regierung vor jedem Flug über die aktuellen Sachstände informieren, um zu vermeiden, versehentlich entlang der Grenze in eine Sperrzone zu gelangen.
Sollte ein Flugobjekt dennoch in die Sperrzone eindringen, werde das Militär zunächst versuchen, Kontakt zur Identifizierung aufzunehmen. Misslinge dies, sei die litauische Armee nach dem neuen Erlass befugt, das Flugobjekt abzuschiessen.
Das russisch-belarussische Grossmanöver ist vom 12. bis 16. September angesetzt. In den angrenzenden Ländern, wie auch innerhalb der Nato, herrscht angesichts der bevorstehenden Militärübung grosse Besorgnis. «Sapad-2021», das letzte gemeinsame Manöver Russlands und Belarus’, gilt im Rückblick als Blaupause für die Invasion der Ukraine im Jahr 2022.