Bei einem Polizei-Einsatz in einer Favela der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.
Polizisten der Spezialeinheit Bope und der Autobahnpolizei hätten in Vila Cruzeiro nach Kriminellen aus der benachbarten Favela Jacarezinho gesucht, hiess es in einem Tweet der Polizei des Bundesstaates Rio de Janeiro am Freitag. Es sei zu Auseinandersetzungen gekommen, die verletzten Kriminellen seien ihren Verletzungen erlegen.
Sieben Gewehre, 14 Handgranaten, vier Pistolen und eine grosse Menge Drogen seien sichergestellt worden. Schulen und Gesundheitseinrichtungen in der Gegend von Vila Cruzeiro in der Nordzone von Rio blieben dem Nachrichtenportal «G1» zufolge aus Sicherheitsgründen geschlossen. Vom frühen Morgen an habe es heftige Schusswechsel gegeben.
Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Cláudio Castro, hatte Ende Januar das Programm «integrierte Stadt» zur «Rückeroberung» der Favelas in Rio vorgestellt, bei dem rund 500 Millionen Real (etwa 81 Millionen Euro) unter anderem in Jacarezinho investiert werden sollen.
In Jacarezinho waren im vergangenen Mai beim blutigsten Polizeieinsatz in Rios Geschichte mindestens 28 mutmassliche Mitglieder von Drogenbanden getötet worden.
In der vergangenen Woche hatte der oberste Gerichtshof in Brasília bestimmt, dass die Regierung von Rio de Janeiro Massnahmen ergreifen müsse, um die Tödlichkeit von Polizeieinsätzen zu verringern. Das oberste Gericht setzte eine Frist von 90 Tagen zur Vorlage eines entsprechenden Plans. (aeg/sda/dpa)