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Brasilien

Abholzung am Amazonas so tief wie seit 9 Jahren nicht mehr

FILE - A river borders an area that has been illegally deforested by land-grabbers and cattle farmers in an extractive reserve in Jaci-Parana, Rondonia state, Brazil, July 11, 2023. (AP Photo/Andre Pe ...
Illegale Abholzung bleibt dennoch ein grosses Problem in Brasilien.Bild: keystone

«Nur» noch 12 Mal den Bodensee: Abholzung am Amazonas so tief wie seit 9 Jahren nicht mehr

In Brasiliens Amazonasgebiet ist nach Regierungsangaben zuletzt so wenig Fläche abgeholzt worden wie seit neun Jahren nicht mehr.
07.11.2024, 04:5807.11.2024, 06:28

Die abgeholzte Fläche in der Region betrug zwischen August 2023 und Juli 2024 6288 Quadratkilometer, wie das Umweltministerium unter Berufung auf Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) mitteilte. Das entspricht einem Rückgang von 30,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (9064 Quadratkilometer).

Auch im Cerrado, den Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, ging die Abholzung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,7 Prozent auf 8174 Quadratkilometer zurück. Dies ist der erste Rückgang seit vier Jahren in diesem Biom.

Die Entwicklung ist nach Angaben der Regierung unter anderem auf intensivere Kontrollmassnahmen in den beiden Biomen zurückzuführen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei seinem Amtsantritt Anfang 2023 angekündigt, den Umwelt- und Klimaschutz stärken zu wollen. Die Entwaldung soll bis 2030 auf Null sinken.

Der Amazonas-Regenwald gilt als CO₂-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro (2019 – 2022) nahmen Abholzungen und Brandrodungen stark zu. Der Ex-Militär sah die Region vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und liess Farmern und Goldschürfern bei der Landnahme weitgehend freie Hand. Den Kontrollbehörden kürzte er Gelder oder entzog ihnen ihre Kompetenzen. (sda/dpa)

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