International
Brasilien

Demonstranten dringen in Parlament in Brasilia ein – sie fordern einen Militärputsch

Demonstrators in favor of a military intervention in Brazil invade the lower house plenary session in Brasilia, Brazil, November 16, 2016. REUTERS/Adriano Machado
Rechtsgerichtete Demonstranten fordern im Parlament von Brasilia einen Militärputsch.Bild: ADRIANO MACHADO/REUTERS

Demonstranten dringen in Parlament in Brasilia ein – sie fordern einen Militärputsch

17.11.2016, 05:5617.11.2016, 06:45

Dutzende rechtsgerichtete Demonstranten haben am Mittwoch das brasilianische Parlament gestürmt und einen Militärputsch gefordert. Die rund 40 Eindringlinge überwanden den Wachschutz im Kongress und zertrümmerten eine Glastür, wie Abgeordnete sagten.

Sie störten mit Sprechchören den Sitzungsbeginn der Abgeordnetenkammer. Ein Sprecher von Präsident Michel Temer bezeichnete den Vorfall als «Affront». Es habe sich um eine «Verletzung der Normen demokratischer Koexistenz gehandelt». Parlamentarier äusserten sich besorgt.

Der Abgeordnete Betinho Gomes sagte, der Vorfall sei eine «Warnung». «Wir kehren in eine Ära der Extreme zurück», sagte der Politiker. Von 1964-1985 herrschte in Brasilien eine Militärdiktatur.

Grosse gesellschaftliche Spannungen

Brasilien steckt tief in einer Rezession. Die Wirtschaftsleistung des lateinamerikanischen Landes ging im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent zurück. Für dieses Jahr wird ein weiterer Rückgang erwartet.

Die gesellschaftlichen Spannungen sind gross, die Unzufriedenheit wächst. In den vergangenen Jahren wurde Brasilien von sozialen Massenprotesten erschüttert. Hinzu kommen Korruptionsaffären, die auch Temers Kabinett erfasst haben. (cma/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Warum Trump Kanonenbootpolitik gegen Venezuela betreibt
Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela wachsen: Erneut haben die USA ein angeblich mit Drogen beladenes Schiff angegriffen. Mit seiner Kanonenbootpolitik scheint US-Präsident Trump den Konflikt eskalieren zu wollen.
«Drei männliche Terroristen» seien getötet worden, schrieb US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. Die Opfer der jüngsten amerikanischen Intervention gegen Venezuela starben, als ein angeblich mit Drogen beladenes Boot von US-Marinekräften angegriffen wurde. Es handelt sich bereits um den zweiten Angriff innerhalb kurzer Zeit: Anfang September hatten die US-Streitkräfte ein venezolanisches Schiff attackiert; damals kamen elf Menschen ums Leben. Auch diesen Schlag rechtfertigte Trump damit, dass mit dem Schiff Drogen in die USA geschmuggelt werden sollten.
Zur Story