International
Bundesrat

Burkhalter vor UNO: «Der Weg zum Frieden führt über einen umfassenden Dialog – auch mit der syrischen Regierung»

Burkhalter im UNO-Ratssaal in New York.
Burkhalter im UNO-Ratssaal in New York.
Bild: AP/FR170574 AP

Burkhalter vor UNO: «Der Weg zum Frieden führt über einen umfassenden Dialog – auch mit der syrischen Regierung»

01.10.2015, 02:2701.10.2015, 06:53
Mehr «International»

Aussenminister Didier Burkhalter hat sich am Mittwoch – kurz nachdem die russische Armee zum ersten Mal Syrien bombardierte – zu diesen ersten Luftangriffen Russlands in einer offenen Debatte im UNO-Sicherheitsrat zu Syrien geäussert. Er zeigte sich besorgt und plädierte dafür, auch mit Assad zu diskutieren.

«Wir sind besorgt über den anscheinenden Wettbewerb zwischen verschiedenen militärischen Operationen in Syrien», sagte Burkhalter. Er forderte den Rat dazu auf, sich mit vereinten Kräften für eine politische Lösung in Syrien einzusetzen.

UNO

«Sowohl die massiven Flüchtlingsbewegungen wie die Ausbreitung von transnationalem Terrorismus unterstreichen, dass schnelles und konsequentes Handeln geboten ist», sagte der Aussenminister.

Kontaktgruppe vorgeschlagen

Politisch motivierte Blockaden im Sicherheitsrat hätten Fortschritte in Richtung Frieden viel zu lange schon verhindert, mahnte Burkhalter weiter. Es müsse ein nationaler Dialog aufgenommen werden, um den Boden für ein Ende des tödlichen Krieges zwischen der Regierung in Damaskus und der Opposition vorzubereiten.

Nach Ansicht der Schweiz sollte auch Syriens angeschlagener Alleinherrscher Baschar al-Assad in Gespräche eingebunden werden. «Der einzige Weg zum Frieden führt über einen umfassenden Dialog, auch mit der syrischen Regierung», sagte Burkhalter.

Er schlug weiter die Schaffung einer Kontaktgruppe für Syrien vor. Dieser Gruppe sollten Länder mit Gewicht, vor allem Russland und die USA, sowie Vertreter der regionalen Staaten, darunter Iran und Saudi-Arabien, angehören. Diesen Vorschlag besprach Burkhalter am Mittwoch auch bei einem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow.

«Wir sind besorgt über den anscheinenden Wettbewerb zwischen verschiedenen militärischen Operationen in Syrien.»
Didier Burkhalter

Angebot der Schweiz

Burkhalter sagte, auf der Suche nach einer politischen Lösung stellte die Schweiz der UNO Experten, Logistik und finanzielle Mittel zur Verfügung. «Die Vereinten Nationen können auf die Schweiz zählen. Wir fordern die Syrer auf, diese Gelegenheit zu ergreifen und sich an den Arbeitsgruppen zu beteiligen.»

Die Schweiz unterstützt die Bemühungen des UNO-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, um parallele thematische Diskussionen in innersyrischen Arbeitsgruppen zu fördern. De Mistura steht der Schweizer Nicholas Michel als Berater für Recht und Politik zur Seite.

Syrien: Der vergessene Krieg

1 / 13
Syrien: Der vergessene Krieg
Belagertes Homs: Die drittgrösste Stadt Syriens liegt in Trümmern.
quelle: x03126 / yazan homsy
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hilfe für Mehrparteien-Regierung

Ein alle Parteien einschliessenden Dialog und Modelle einer fairen Machtverteilung seien aber nicht nur für Syrien nötig. Sie seien auch wichtige Elemente der Bemühungen die Frieden in Irak, im Jemen und in Libyen zu erreichen.

Der Aussenminister machte aber klar, dass Terrorgruppen wie der IS nicht Teil einer politischen Lösung sein könnten. Ein Ende der Konflikte werde dazu beitragen, die Terroristen zu schwächen.

Als Land mit einer Tradition der Mehrparteienregierung sei die Schweiz gewillt, ihr Know-how in den Friedensprozess einzubringen. Sie sei auch weiter bereit, Genf als Standort für Friedensgespräche anzubieten, sagte Burkhalter. (dwi/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Drohnen-Meldungen sorgen für Ermittlungen im Grossraum New York – Trump: «Schiesst sie ab»

Eine Reihe mutmasslicher Drohnensichtungen rund um die US-Millionenmetropole New York sorgen für Unsicherheit und Ermittlungen in den USA. «Wir wissen, dass New Yorker diese Woche Drohnen in der Luft gesichtet haben und wir untersuchen dies. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Drohnen eine Bedrohung für die öffentliche oder nationale Sicherheit darstellen», sagte die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul.

Zur Story