International
China

Chinas Bevölkerung schrumpft um zwei Millionen Menschen

People write on the ballot to vote the election at a polling station in southern Taiwan's Tainan city on Saturday, Jan. 13, 2024. Taiwanese are casting their votes Saturday for a new president in ...
9,02 Millionen Babys kamen in China zur Welt. 2022 waren es noch 9,56 Millionen.Bild: keystone

Bevölkerungsrückgang beschleunigt sich: Über zwei Millionen Menschen weniger in China

17.01.2024, 04:4117.01.2024, 04:41
Mehr «International»

Der Bevölkerungsrückgang in China hat sich im vergangenen Jahr beschleunigt. Wie das Statistikamt in Peking am Mittwoch mitteilte, lebten Ende Dezember rund 1,41 Milliarden Menschen in der Volksrepublik, 2,08 Millionen weniger als ein Jahr zuvor.

Bereits 2022 war Chinas Bevölkerung erstmals seit sechs Jahrzehnten geschrumpft. Allerdings fiel der Rückgang mit rund 850'000 Menschen geringer aus als im abgelaufenen Jahr.

Als Zeichen der schwierigen demografischen Entwicklung verlangsamte sich die Zahl der Geburten weiter. 9,02 Millionen Babys kamen in China zur Welt. 2022 waren es noch 9,56 Millionen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle wohl auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie von 10,41 Millionen auf 11,1 Millionen.

China leidet seit langem unter einem starken Geburtenrückgang und einer Überalterung der Bevölkerung. Die Auswirkungen der jahrzehntelangen «Ein-Kind-Politik» werden immer deutlicher. Die Lockerung der umstrittenen Geburtenkontrolle hat seit 2016 nur kurzfristig zu einem leichten Anstieg der Geburtenzahlen geführt.

Experten sehen in den hohen Kosten für Wohnen, Bildung und Gesundheitsversorgung in China sowie in der sinkenden Heiratsbereitschaft die eigentlichen Gründe für die besorgniserregende Entwicklung.

Zuletzt war die Bevölkerung in den Jahren 1960 und 1961 geschrumpft – als Folge der schweren Hungersnöte nach der verheerenden Industrialisierungskampagne des «Grossen Sprungs nach vorn». Im Jahr 2021 wuchs die Bevölkerung letztmals um 450'000 Menschen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
63 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bla Bla Bär
17.01.2024 05:55registriert Dezember 2020
Also ich persönlich finde das die beste Nachricht, seit langem! Wir sind, eindeutig, Zuviele Menschen auf dieser Welt. Stichwort, Klima, Ernährung. Dieser Masslose, Wachstumshype, muss endlich gestoppt werden. Und offensichtlich passiert das, fast automatisch.
1199
Melden
Zum Kommentar
avatar
Loeffel
17.01.2024 06:59registriert Oktober 2016
100% Good News
659
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schneider Alex
17.01.2024 06:33registriert Februar 2014
Jeder Dollar, welcher in die freiwillige Familienplanung investiert wird, ergibt einen vielfachen volkswirtschaftlichen Nutzen (geschätzt mind. Faktor 4), da dadurch die Kinderzahl pro Frau bzw. auch das Alter der jungen Frauen mit Erstgeburten gesenkt bzw. die Intervalle zwischen den Geburten verlängert werden kann, und so die „Folgekosten bzw. Folgeinvestitionen“ für die wachsende Bevölkerung erheblich reduziert werden können: Für die weniger stark wachsende Bevölkerung muss weniger für den Grundbedarf, Ausbildung, Schulen, Spitäler und generell Infrastruktur investiert werden.
354
Melden
Zum Kommentar
63
Von der Leyen fordert Aufhebung von Verbot für Budapester Pride
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die ungarischen Behörden aufgefordert, das Verbot der Budapest Pride aufzuheben.

«Unsere Union steht für Gleichheit und Nichtdiskriminierung. Dies sind unsere Grundwerte, die in unseren Verträgen verankert sind», teilte sie mit.

Zur Story