China meint es ernst mit seiner Zero-Covid-Politik: In der chinesischen Küstenstadt Xiamen müssen nicht nur die Fischer, sondern auch ihre gefangenen Fische auf Covid getestet werden.
Diese Regelung gilt seit dem letzten Monat, wie der «Guardian» berichtet. Gemäss den Behörden in Xiamen sei es notwendig, die Fischer sowie ihr «Material» sofort nach ihrer Ankunft im Hafen zu testen. Als Begründung nannten sie den illegalen Handel oder den Kontakt mit fremden Schiffen, welcher zur Einschleppung des Coronavirus führen könnte.
Das heisst, ob Fisch, Mensch oder Krabbe: Alles, was vom Boot kommt, muss sich zuerst einem PCR-Test unterziehen. Auf Videos ist zu sehen, wie den Fischen die Teststäbchen für den Abstrich in die Münder eingeführt werden, während bei den Krabben der Abstrich vom Panzer genommen wird.
«Fang des Tages! Es spielt keine Rolle, ob jung oder alt, Fisch oder Krabbe – du entkommst Chinas Null-Covid-Politik und den Corona-Tests nicht», schreibt Userin Manya Koetse zu diesem Video, das sie auf Twitter teilte:
Auf Weibo – der chinesischen Version von Twitter – sorgt die neue Regelung für Belustigung. Scherzhaft schlug eine Person vor, dass die Regelungen noch ausgeweitet werden sollten. So sollten alle Fische, die aus internationalen Gewässern «anreisen», zuerst sieben Tage in Quarantäne, wenn sie chinesisches Territorium erreichten.
Können sich Meerestiere denn überhaupt mit dem Coronavirus anstecken? Damit haben sich Fachleute aus Bereichen der Wassertiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Tiermedizin befasst. In einem wissenschaftlichen Artikel in der Zeitschrift «Asiatische Gesellschaft für Fischerei» kommen sie zu folgendem Schluss:
Es sei hingegen möglich, dass Wassertiere wie alle anderen Oberflächen mit dem Virus kontaminiert werden könnten – insbesondere wenn sie von infizierten Personen angefasst würden. Bei ordnungsgemässem Umgang und entsprechender Hygiene sei eine Ansteckung allerdings unwahrscheinlich.
Bisher ist jedenfalls noch von keinem Corona-Fall aus dem Hafen Xiamens berichtet worden.