International
China

China verstärkt Aggressionen gegen Taiwan und gräbt illegal Erdöl ab

China verstärkt offenbar Aggressionen gegen Taiwan und gräbt Erdöl ab

China scheint sich mit einem staatlichen Ölunternehmen bei den Ressourcen Taiwans zu bedienen. Experten sind besorgt.
06.09.2025, 17:0906.09.2025, 17:09
Konstantin Hitscher / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

China scheint mit mehreren Ölraffinerien Erdöl zu fördern, das in der ausschliesslichen Wirtschaftszonen (AWZ) des Taiwan liegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des US-Thinktanks Jamestown Foundation. Auch wenn es sich bei dabei laut der Denkfabrik um keine klare Straftat handelt, sei klar, was China damit bezwecken wolle: seinen Anspruch auf das taiwanesische Staatsgebiet auszubauen.

Eine Bohrinsel der CNOOC: Mehrere Borhinseln des Unternehmens befinden sich wohl im taiwanischen Meergebiet.
Eine Bohrinsel der CNOOC: Mehrere Borhinseln des Unternehmens befinden sich wohl im taiwanischen Meergebiet.Bild: Imago

Laut Bericht soll es vor der taiwanischen Pratas-Insel insgesamt sieben fest Bohrinseln, drei Produktions- und Lagerschiffe und zwei halbtauchfähige Ölplattformen geben, die das Öl abpumpen. Sie werden von dem chinesischen Staatsunternehmen China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) betrieben. Einige der riesigen Anlagen sollen bereits mindestens fünf Jahre vor Ort stationiert sind.

Keine Reaktion vom Taiwan

China versucht schon länger, seinen Einfluss in der Region auszubauen. So beansprucht die Volksrepublik etwa das komplette Südchinesische Meer – obwohl der Internationale Gerichtshof erklärt hat, dass das nicht rechtens ist. Aus Sicht Pekings gehört zudem ganz Taiwan zum Staatsgebiet.

Wie die Jamestown Foundation schreibt, könnten diese Öl-Strukturen zudem auch militärisch genutzt werden, etwa zur Blockade oder sogar Invasion Taiwans. Die taiwanesische Regierung hat auf die Aggressionen Chinas bisher nicht reagiert, sehr zur Besorgnis der Experten: Eine fehlende Reaktion könnte China zu weiterem Vorgehen ermutigen. Zusätzlich ist nicht direkt klar, auf welche Gesetze sich Taiwan bei seinem Protest berufen könnte – wegen seines Status ist Taiwan kein Vertragsstaat des UN-Seerechtsübereinkommens. Taiwan wird von mehreren Ländern nicht anerkannt und hat keinen UN-Status.

Aus China wird das Vorgehen ausschliesslich mit wirtschaftlichen Gründen erklärt. Professor Zhu Feng von der Tsinghua-Universität erklärte, dass hinter dem Vorgehen vor allem der «aktuelle Energiebedarf» der Volksrepublik stehe.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die PiDi-Memes Teil 2
1 / 59
Die PiDi-Memes Teil 2
quelle: internet
Auf Facebook teilenAuf X teilen
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy wird vor dem Senat geröstet
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
35 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
K.A.T.E.R
06.09.2025 18:31registriert Februar 2025
Im Text heisst es: „Taiwan wird von mehreren Ländern nicht anerkannt“.

Das ist grandios untertrieben: Von den aktuell 193 UN-Mitgliedern erkennen nur 12 Staaten plus der Vatikan Taiwan offiziell als Staat an.

Diese Länder sind:
Belize
Guatemala
Haiti
Paraguay
Eswatini
Marshallinseln
Nauru
Palau
St. Kitts und Nevis
St. Lucia
St. Vincent und die Grenadinen
Tuvalu
Vatikanstadt

soviel zum Thema ein paar Staaten anerkennen Taiwan nicht an 😹
325
Melden
Zum Kommentar
35
Britische Vizepremierministerin tritt wegen Steuerskandal zurück
Die britische Vizepremierministerin Angela Rayner tritt wegen einer Kontroverse über zu geringe Steuerzahlungen zurück. Das meldet die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf ein entsprechendes Schreiben.
Zur Story