China hat zwei seit mehr als drei Jahren festgehaltene US-Amerikaner in ihre Heimat zurückkehren lassen. Wie die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» am Dienstag berichtete, flogen die Geschwister Victor und Cynthia Liu bereits am Samstag aus Shanghai aus.
Victor and Cynthia Liu, American siblings who had been barred from leaving China for more than three years, returned to the United States on Saturday, said their lawyer. https://t.co/zkKbdmtbRB
— NYT Politics (@nytpolitics) September 28, 2021
Das Reisedatum deutete darauf hin, dass sie Teil eines Deals waren, der es der Finanzchefin des chinesischen Technologie-Konzern Huawei, Meng Wanzhou, ermöglicht hat, nach China zurückzukehren.
Die Top-Managerin war im Dezember 2018 auf Ersuchen der US-Behörden in Kanada verhaftet worden. Die US-Regierung warf ihr unter anderem Bankbetrug vor.
Am Samstag durfte Meng Wanzhou jedoch nach China zurückkehren. Ebenfalls am Samstag durften Michael Spavor und Michael Kovrigzwei – zwei Kanadier, die in China nach der Festnahme von Wanzhou festgehalten wurden – in ihre Heimat zurückkehren. Zahlreiche Staaten hatten China wegen der Festnahme von Spavor und Kovrigzwei Geiseldiplomatie vorgeworfen.
Die US-Amerikaner Victor und Cynthia Liu waren bereits im Juni 2018 mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Sie konnten sich laut Medienberichten zwar frei in China bewegen, durften aber nicht in ihre Heimat zurückkehren.
Wie die «South China Morning Post» unter Berufung auf den Anwalt der beiden Geschwister berichtete, wurden sie festgehalten, weil die chinesischen Behörden ihren Vater im Zusammenhang mit einem Betrugsfall suchten. Beide hatten jedoch nach eigenen Angaben seit langer Zeit keinen Kontakt mehr zu ihm. (yam/sda/dpa)