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Coronavirus: So beeinflusst das Covid-19 den Earth Overshoot Day 2020

Earth Overshoot Day
Die Coronakrise hat den Earth Overshoot Day zwar um drei Wochen nach hinten verschoben. Doch nachhaltig ist dies kaum.bild: shutterstock

Der «Earth Overshoot Day» verschiebt sich – Freude wäre aber fehl am Platz

Die Coronakrise hat die Welt praktisch zum Stillstand gebracht. Neben vielen Nachteilen können einige davon auch profitieren. Zum Beispiel unsere Erde. Der Earth Overshoot Day ist drei Wochen später als 2019.
09.07.2020, 11:2309.07.2020, 12:46
Reto Fehr
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Das Global Footprint Network berechnet seit 1961 den Earth Overshoot Day (auch Welterschöpfungstag). Das ist der Tag, an welchem alle natürlichen Ressourcen der Welt für ein Jahr aufgebraucht sind und wir auf Ökopump leben.

Der Tag rückte über die letzten Jahre im Kalender immer weiter nach vorne. 2019 war er am 29. Juli erreicht. Die Menschheit benötigte im letzten Jahr eigentlich 1,75 Welten, um ihren Bedarf decken zu können.

2020 verschiebt sich der Earth Overshoot Day um rund drei Wochen nach hinten und wird «erst» am 22. August erreicht – so spät wie seit 2005 nie mehr. Wir bräuchten für diesen Lebensstil 1,60 Welten.

Doch blicken wir auf die Entwicklung des Welterschöpfungstags seit 1970:

Earth Overshoot Day 1970 bis 2020

Im Vergleich zu 2019 konnte damit der ökologische Fussabdruck der Menschheit seit dem 1. Januar bis zum Earth Overshoot Day um 9,3 Prozent verringert werden. Hauptgründe dafür sind «die Reduktion im Holzverbrauch und der CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe», wie das Global Footprint Network schreibt.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Schon im März zeichnete sich ab, dass die Coronakrise langfristig kaum unsere Umweltprobleme löst:

Doch grosse Freude wäre fehl am Platz. Denn die Verbesserung wurde nicht durch gezielte Planung dafür erreicht, sondern durch die Krise. Das GFN schreibt von «Desaster statt Design». So würde Corona «die globale Katastrophe verstärken, da es zu sozialen, wirtschaftlichen und politischen Spannungen kommt.»

Tatsächlich ist es im Moment sehr schwierig abzuschätzen, wie sich beispielsweise die Wirtschaft oder die Fluggewohnheiten der Menschen nach der Corona-Zeit entwickeln (siehe auch verlinktes Interview oben).

Übrigens wird auch für jedes Land der Overshoot Day berechnet. Die Schweiz erreichte diesen 2020 schon am 8. Mai, wie der WWF mitteilte. Allerdings wurde dort der Einfluss der Corona-Pandemie noch nicht berücksichtigt.

Daten und Quellen
Alle Daten sind vom Global Footprint Network. Dieses arbeitet mit den aktuellsten verfügbaren Zahlen des World Development Indicators (WDI) der Weltbank sowie von Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen der UNO. Pro Land werden rund 15'000 Datenpunkte analysiert. Da der Overshoot Day mit neuen Daten jedes Jahr wieder neu berechnet wird, kann der sich jeweils im Nachhinein um einige Tage verschieben.

Hier gibt's die ausführliche Erklärung, wie die Earth Overshoot Days berechnet werden (Englisch).
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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nick11
09.07.2020 14:03registriert Oktober 2015
Wegen Corona stand der Flugverkwhr praktisch still, und auch sonst gab es wesentlich weniger co2 Ausstoss. Und das hat nur 9% Unterschied gemacht? Das gibt uns ein Bild davon, wie stark man reduzieren müsste um auf 1 Erde zu kommen...
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RichiZueri
09.07.2020 15:59registriert September 2019
Wow. Die Menschheit fühlt sich an teils Orten bereits dermassen eingeschränkt, dass sie Randalieren und die Einschränkungen brechen und wir haben bloss drei Wochen gewonnen? Ich glaube das untermauert deutlich, dass wir es nie schaffen werden, wenn schon der Aufwand für einen dreiwöchigen Effekt vielen zu viel ist. Traurig aber wahr.
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fools garden
09.07.2020 13:29registriert April 2019
Gottlob gibt Länder mit einer besseren Ökobilanz als wir damit wir etwas länger auf den Putz hauen können.
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