Das Global Footprint Network berechnet seit 1961 den Earth Overshoot Day (auch Welterschöpfungstag). Das ist der Tag, an welchem alle natürlichen Ressourcen der Welt für ein Jahr aufgebraucht sind und wir auf Ökopump leben.
Der Tag rückte über die letzten Jahre im Kalender immer weiter nach vorne. 2019 war er am 29. Juli erreicht. Die Menschheit benötigte im letzten Jahr eigentlich 1,75 Welten, um ihren Bedarf decken zu können.
2020 verschiebt sich der Earth Overshoot Day um rund drei Wochen nach hinten und wird «erst» am 22. August erreicht – so spät wie seit 2005 nie mehr. Wir bräuchten für diesen Lebensstil 1,60 Welten.
Doch blicken wir auf die Entwicklung des Welterschöpfungstags seit 1970:
Im Vergleich zu 2019 konnte damit der ökologische Fussabdruck der Menschheit seit dem 1. Januar bis zum Earth Overshoot Day um 9,3 Prozent verringert werden. Hauptgründe dafür sind «die Reduktion im Holzverbrauch und der CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe», wie das Global Footprint Network schreibt.
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Doch grosse Freude wäre fehl am Platz. Denn die Verbesserung wurde nicht durch gezielte Planung dafür erreicht, sondern durch die Krise. Das GFN schreibt von «Desaster statt Design». So würde Corona «die globale Katastrophe verstärken, da es zu sozialen, wirtschaftlichen und politischen Spannungen kommt.»
Tatsächlich ist es im Moment sehr schwierig abzuschätzen, wie sich beispielsweise die Wirtschaft oder die Fluggewohnheiten der Menschen nach der Corona-Zeit entwickeln (siehe auch verlinktes Interview oben).
Übrigens wird auch für jedes Land der Overshoot Day berechnet. Die Schweiz erreichte diesen 2020 schon am 8. Mai, wie der WWF mitteilte. Allerdings wurde dort der Einfluss der Corona-Pandemie noch nicht berücksichtigt.