Überall auf der Welt bleiben die Mehrheit der Menschen zu Hause, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. So auch in Neuseeland, wo der Lockdown seit mehreren Tagen andauert. Auf viele systemrelevante Berufe kann jedoch nicht verzichtet werden – medizinisches Personal, Polizisten, Detailhandelsangestellte, und noch viele mehr.
Mit dem kommenden Osterwochenende stellt sich für viele Familien folgende Frage: Was ist mit dem Osterhasen? Jacinda Ardern, die neuseeländische Premierministerin, hat eine gute Nachricht für die Kinder: Der Osterhase und die Zahnfee dürfen weiterhin arbeiten. Sie seien systemrelevant.
Allzu grosse Hoffnungen wollte sie den Kindern jedoch nicht machen:
New Zealand Prime Minister Jacinda Ardern has added the Tooth Fairy and the Easter Bunny to the list of essential workers https://t.co/MXkbWv8R0r pic.twitter.com/oVj6HRWYNU
— CNN International (@cnni) April 8, 2020
«Ich habe eine kleine Idee», fuhr sie fort. «Zeichnen Sie ein Osterei und hängen Sie es an die Fenster, damit die Nachbarskinder auch auf die Suche nach Ostereiern gehen können. Der Osterhase schafft es dieses Jahr womöglich nicht, jeden einzelnen zu besuchen.». Sie postete auf ihrer Facebook-Seite eine Vorlage für ein Osterei, welches man problemlos zuhause ausdrucken und ausmalen kann.
Auf der ganzen Welt suchen die Kinder in Isolation eine neue Möglichkeit, sich zu beschäftigen. Die Not macht erfinderisch: Bei Teddybärenjagden platzieren in Neuseeland Erwachsene Stofftiere in Fenstern, Bäumen und geparkten Autos. Die Kinder versuchen, diese bei Spaziergängen oder Autofahrten mit ihren Familien zu finden.
Jacinda Ardern hat bereits viel internationales Lob für ihre Art und Weise, Neuseeland zu leiten, bekommen. Durch ihre Handhabung mit der Christchurch-Attentat, bei dem 51 Menschen in einer Moschee von einem bewaffneten Mann aufgrund ihrer muslimischen Glaubensrichtung getötet wurden, vereinte sie die Muslimen ihres Landes. «Wir sind eins, sie sind wir», war ihr Zuspruch an die muslimische Bevölkerung Neuseelands.
Auch ist sie Mutter. Deshalb versteht sie die Sorgen der Mütter und Väter ihres Landes umso besser. 2018 wurde sie mit der Geburt ihrer Tochter die erste Staatschefin, welche während ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt brachte und dann noch mit ihrer dreimonatigen Tochter auf dem Arm an der Generalversammlung der vereinten Nationen teilnahm. (cki)
Was für ein Gegensatz und eine Wohltat im Vergleich zu den selbstverliebten, kleingeistigen Egomanen andernorts!
Neuseeland kann sich glücklich schätzen.
Gäbe es einen weltweiten Rat weiser Menschen, sie wäre sicher dabei.