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Dänemark

Zoo in Dänemark sucht Haustiere als Futterspende für Raubtiere

Keine Lust mehr auf das Häsli zuhause? Dieser Zoo hätte es gerne als Futterspende

04.08.2025, 14:1704.08.2025, 16:19
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Ein Zoo in Dänemark wirbt um die Spende von Haustieren, die dann an seine Raubtiere verfüttert werden können. «Willst du dein Pferd als Futter spenden?», fragt der Zoo von Aalborg auf seiner Website. Mit grosser Dankbarkeit nehme man lebende Pferde entgegen, die im Anschluss geschlachtet würden.

Der Bedarf variiere im Laufe des Jahres. Bereits vor einigen Tagen hatte der Zoo in den sozialen Netzwerken dafür geworben, kleinere Haustiere zu spenden. «Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrung unserer Raubtiere», schrieb die Einrichtung unter anderem auf Instagram.

Besonders Luchse benötigten ganze Beutetiere, die sie an die Tiere erinnerten, die sie in freier Wildbahn jagen würden. In Zoos trage man mit Blick auf Tierschutz und fachlicher Integrität eine Verantwortung dafür, die natürliche Nahrungskette der Tiere abzubilden.

Wer ein gesundes Haustier abzugeben habe, könne es daher gerne spenden, hiess es in dem Beitrag. «Auf diese Weise wird nichts verschwendet – und wir gewährleisten natürliches Verhalten, Ernährung und Wohlbefinden unserer Raubtiere», so der Zoo.

Paviane in Nürnberg verfüttert

In Deutschland hatten Tierschutzaktivisten zuletzt scharfe Kritik daran geübt, dass der Tiergarten Nürnberg aus Platzgründen zwölf Paviane tötete. Sechs davon wurden inzwischen laut Angaben des Tiergartens an Löwen, Tiger, Mähnenwölfe und Buntmarder verfüttert.

Der stellvertretende Leiter des Tiergartens, Jörg Beckmann, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass den Tieren der Kopf abgesetzt worden sei, um die Schädel und Gehirne für wissenschaftliche Zwecke nutzen zu können. Die Hände und Füsse der Paviane habe man aus Respekt gegenüber den Besucherinnen und Besuchern abgesetzt.

Als Gründe der Verfütterung führte Beckmann unter anderem an, dass Tierkörper mit Fell und Knochen für die Zahngesundheit von Beutegreifern besser seien als alle anderen Futtermittel. «Dadurch muss unseren Tieren, im Gegensatz zu vielen Haustieren, nicht unter Vollnarkose Zahnstein entfernt werden.» (dab/sda/dpa)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Düsenschleicher
04.08.2025 15:09registriert Februar 2022
Das ist sicher sinnvoller, als einerseits ein Haustier einzuschläfern und andererseits extra ein Futtertier zu züchten.
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RedLily74
04.08.2025 15:17registriert April 2022
Ich verstehe den Gedanken. Aber wie kann man so herzlos sein, sein eigenes, gesundes Haustier zur Fütterung an andere Tiere abzugeben? Wenn man es selbst nicht mehr halten kann, dann sucht man doch einen guten Platz für das Tier, das auch Familienmitglied ist oder zumindest sein sollte 💔
Ok, vielleicht ist es besser, als es einfach auszusetzen, aber das tun meiner Meinung nach ohnehin nur Unmenschen
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Squawk 7700
04.08.2025 15:28registriert Mai 2025
Eigentlich eine Sinvolle Idee, aber Marketingtechnisch gar nicht Schlau. Zoobesucher sind Tierliebhaber und die wollen nicht wissen, dass Löwen Fleisch fressen, das mal wie ein Tier ausgesehen hat.
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