Für die Judenhasser dieser Welt war der 7. Oktober nur das Startsignal. Seit dem Massaker der Hamas in Israel ist die antisemitische Aggression in vielen Ländern geradezu explodiert.
In Tunesien brannte ein wütender Mob eine Synagoge nieder, in der russischen Republik Dagestan stürmten Hunderte gewaltbereiter Männer einen Flughafen – auf der Suche nach jüdischen Passagieren nach der Ankunft eines Flugzeugs aus Tel Aviv.
Auch mitten in Europa ist der Hass nicht zu übersehen.
In Berlin verübten unbekannte Täter einen Brandanschlag gegen eine Synagoge, auf dem Wiener Zentralfriedhof wurden jüdische Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert und eine Zeremonienhalle in Brand gesteckt.
Besonders bedrohlich wirkte auf die jüdische Gemeinschaft aber diese Aktion: In Berlin wurden Häuser mit jüdischen Bewohnern mit einem Davidstern markiert, dem Symbol des Judentums und des Staates Israel.
Die israelische Botschaft schrieb:
Das Phänomen blieb aber nicht auf die deutsche Hauptstadt beschränkt. In Paris zählte die Polizei in den vergangenen Tagen 60 Fälle, in denen Häuser mit einem Davidstern markiert wurden.
Vorige Woche fasste die Polizei dann zwei mutmassliche Täter auf frischer Tat: Ein 33-jähriger Mann und eine 29-jährige Frau aus Moldawien sollen eine Hauswand im 10. Arrondissement mit einem Davidstern markiert haben, berichtet der Radiosender «Europe 1». Jetzt geben die Ermittler ein Detail bekannt, das den Verdacht auf Moskau lenkt: So sollen die beiden Moldawier ausgesagt haben, sie hätten im Auftrag eines Russen gehandelt.
Weitere Details nannte die Staatsanwaltschaft bislang nicht. Unklar ist auch, ob das Paar aus Moldawien auch die anderen Häuser in Paris mit dem Davidstern markiert hat.
Ob es auch bei den Fällen in Berlin eine Verbindung nach Russland gibt, hat der ermittelnde Staatsschutz bislang nicht mitgeteilt. Aber könnte der Kreml ein Interesse daran haben, den Hass gegen Juden in Europa zu befeuern?
Von dem antisemitischen Hetzmob in Dagestan hat sich der Kreml zwar distanziert und die Schuld dafür der Ukraine und dem Westen gegeben. Doch einer Analyse des Atlantic Council zufolge hat Putin selbst immer wieder antisemitische Stereotype bedient – umso mehr seit dem Überfall auf die Ukraine. Auch in Russland griff der Antisemitismus zuletzt um sich, auch dort werden offenbar Häuser jüdischer Bewohner mit Davidsternen markiert, wie dieses Video zeigen soll:
Under Moscow, russians paint stars on houses where Jews live#RussiaIsANaziState pic.twitter.com/b4ppgBZKkm
— 🇺🇦 ✙ Oksii ✙ 🇺🇦 (@Oksii33) November 2, 2023
Fest steht, dass Russland von der Eskalation des Nahostkonflikts und dem weltweiten Aufruhr profitiert. Er lenkt von Russlands Krieg gegen die Ukraine ab, bindet militärische Ressourcen des Westens und spaltet die Unterstützer der Ukraine ideologisch.
Zudem hat sich die russische Regierung offen gegen Israel gestellt, zum Beispiel mit dem Empfang einer Hamas-Delegation im Kreml keine drei Wochen nach dem Massaker mit 1400 Todesopfern.
Erst jetzt wurde bekannt, dass sich ein russisches Flugabwehrsystem auf dem Weg von Syrien zur Hisbollah im Libanon befinden soll – die Terrorgruppe in Diensten des Iran könnte jederzeit eine zweite Front gegen Israel eröffnen.
Vor diesem Hintergrund scheint es nicht undenkbar, dass russische Agenten auch in Europa den Hass gegen Juden schüren sollen.
(t-online/dsc)
Putin hat ein schwarzes Loch aus Russland gemacht.